Fußball-WM 2018

Sonderregel für den Superstar? Iran-Coach hält Wutrede nach Ronaldo-Foul

Ein Rot-würdiges Foul von Cristiano Ronaldo?

Ein Rot-würdiges Foul von Cristiano Ronaldo?

(Foto: REUTERS)

Erst verschießt er einen Strafstoß, dann trifft er seinen Gegenspieler rüde mit dem Ellbogen und kassiert Gelb. Nach dem letzten WM-Vorrundenspiel der Portugiesen dreht sich wieder einmal alles um Cristiano Ronaldo. Das dürfte ihm in diesem Fall kaum Recht sein.

Irans Nationaltrainer Carlos Queiroz hat nach dem WM-Aus den Videobeweis in Russland heftig kritisiert. Der 65-Jährige monierte vor allem, dass Portugal-Star Cristiano Ronaldo nach einem Schlag auf dem Platz bleiben durfte. "Wenn der Ellenbogen dabei ist, ist das Rot. Wir haben moderne Technologie, die Tausende Dollar gekostet hat - und sie sehen den Ellenbogen nicht? Das ist Gelb? Ernsthaft?", sagte Queiroz nach dem 1:1 (0:1) gegen den Europameister und forderte Fifa-Präsident Gianni Infantino zum Eingreifen auf.

Ronaldo war in der zweiten Halbzeit mit Irans Morteza Pouraliganji aneinandergeraten. Schiedsrichter Enrique Caceres aus Paraguay sah sich die Szene auf den Bildschirmen an und gab Gelb. "Wie können fünf Schiedsrichter das nicht sehen? Die Regeln sind klar, da steht nichts von Messi oder Ronaldo. Wo ist der Unterschied zwischen dem Ellenbogen von Ronaldo und einem anderen Ellenbogen?", sagte der Portugiese in einem minutenlangen Monolog.

Queiroz forderte daher beim Videobeweis für die Zukunft mehr Transparenz. "Ich muss wissen, wer die Entscheidungen trifft, wer das Spiel leitet. Es muss Klarheit herrschen. Ich will ja auch wissen, ob ich Großvater werde oder nicht. Und nicht, dass meine Tochter ein bisschen schwanger ist", sagte Queiroz. Trainer, aber auch Fans müssten über den Inhalt der Gespräche zwischen Schiedsrichter und Video-Assistenten informiert werden. Fußball sei noch immer "das Spiel des Volkes".

Der Iran-Coach hatte in der zweiten Halbzeit wutentbrannt sein Jackett auf den Boden geworfen. "Meine Körpertemperatur ist von 46 auf 150 Grad gestiegen, daher habe ich die Jacke ausgezogen", sagte er. Eigentlich sei er ein Befürworter des Videobeweises. "Ich habe 20 Jahre für dieses System gekämpft, aber jetzt gehe ich frustriert nach Hause." Sein Kollege Fernando Santos hingegen sah die Entscheidungen nach dem Einzug ins Achtelfinale locker. "Der Schiedsrichter hat getan, was er zu tun hatte", sagte Portugals Nationaltrainer. "Das müssen wir akzeptieren."

Quelle: ntv.de, jgu/sid/dpa

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