Olympia-Wettbewerbe im Überblick Lässiger Bolt, goldene Girls, furioser DFB
18.08.2016, 06:49 Uhr
Ein Lächeln im Sprint - so viel Zeit muss sein.
(Foto: REUTERS)
Gut zwei Jahre ist es her, als die deutsche Fußball-Nationalmannschaft Brasilien im eigenen Land, bei der Heim-WM mit 7:1 deklassierte. Im olympischen Finale gibt es nun ein Wiedersehen und die Brasilianer wollen sich unbedingt "revanchieren". Bevor es aber dazu kommt, müssen die Fans an der Copacabana eine bittere weitere Niederlage ihrer Sportler gegen ein deutsches Duo mitansehen. Im Beachvolleyball-Finale holen Kira Walkenhorst und Laura Ludwig Gold. Im Leichtathletik-Stadion gehen derzeit die Bolt-Festspiele weiter. Während sich der Jamaikaner über 200 Meter locker in den Endlauf sprintet, patzt sein größter Konkurrent im Halbfinale. Die Ereignisse der Nacht.
Beachvolleyball
Laura Ludwig und Kira Walkenhorst hüpften wild umher, wedelten mit der Deutschland-Fahne und weinten Tränen der Freude. Das Duo aus Hamburg hat sich an der Copacabana zu den olympischen Sandköniginnen gekrönt. Die Weltranglistenersten demontierten im Finale des Beachvolleyball-Turniers von Rio die brasilianischen Weltmeisterinnen Agatha und Barbara mit 2:0 (21:18, 21:14) und holten in imponierender Art den Olympiasieg. "Das ist so unwirklich. Ich kann es gar nicht fassen. Das ist genial, das i-Tüpfelchen, einfach unglaublich", sagte eine völlig aufgelöste Ludwig und Walkenhorst fügte hinzu: "Wir haben uns so gut gefühlt. Wir waren überrascht, dass es windig ist, aber wir haben uns so fokussiert."
Fußball
Die deutschen Fußballer spielen um Gold. Das Team von Trainer Horst Hrubesch bezwang Nigeria in Sao Paulo mit 2:0 (1:0) und trifft am Samstag im Maracana (22.30 Uhr) auf Gastgeber Brasilien. Lukas Klostermann von RB Leipzig (9.) und der kurz zuvor eingewechselte Nils Petersen (89.) trafen für die deutsche Mannschaft, die zwei Jahre nach WM-Triumph der Auswahl von Joachim Löw zum Abschied von Hrubesch den Olymp erklimmen kann. Der bislang größte Erfolg eines DFB-Männerteams war Bronze 1988 in Seoul. Bei den Spielen 1976 in Montreal gewann die Auswahl der DDR Gold. Im Maracana wartet indes ein dicker Brocken auf das DFB-Team: Gastgeber Brasilien mit Superstar Neymar stürmte durch ein 6:0 (3:0) gegen Außenseiter Honduras ohne Gegentor in das Endspiel und sinnt zudem auf Revanche für die 1:7-Schmach im WM-Halbfinale 2014.
Leichtathletik
Supersprinter Usain Bolt ist gemütlich ins Finale über seine Paradestrecke 200 Meter eingezogen. Der 29-jährige Jamaikaner kam als Erster seines Halbfinales in persönlicher Saisonbestzeit von 19,78 Sekunden weiter und konnte wie gewohnt auf den letzten Metern Tempo rausnehmen. Zweiter in dem Lauf wurde André De Grasse aus Kanada. Im Finale am Donnerstag wird es nicht zum nächsten Duell von Bolt mit seinem US-Dauerrivalen Justin Gatlin kommen. Der 34-Jährige qualifizierte sich mit einer Zeit von 20,13 Sekunden völlig überraschend nicht für das Finale. Über die 200 Meter bei den Frauen triumphierte die Jamaikanerin Elaine Thompson in 21,78 Sekunden vor Weltmeisterin Dafne Schippers aus den Niederlanden (21,88) und der US-Amerikanerin Tori Bowie (22,15).
Europameisterin Cindy Roleder verpasste über 100 Meter Hürden deutlich eine Medaille. Die 26 Jahre alte Leipzigerin sprintete in 12,74 Sekunden nur auf Rang fünf. Die US-Frauen hingegen feierten einen Dreifach-Triumph. Brianna Rollins siegte in 12,48 Sekunden vor Nia Ali (12,59) und Kristi Castlin (12,61). Auch für die EM-Dritte im Weitsprung, Malaika Mihambo, reichte es nicht zu Edelmetall. Mit der persönlichen Bestleistung von 6,95 Meter wurde die Athletin von der LG Kurpfalz im Weitsprung Vierte. Die Amerikanerin und Weltmeisterin Tianna Bartoletta holte mit 7,17 Metern Gold.
Derweil liegt Kai Kazmirek im Zehnkampf nach dem ersten Tag auf dem starken zweiten Platz. Der WM-Sechste hatte nach 100 Metern, Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung und 400 Metern starke 4500 Punkte gesammelt. Die Führung bei den "Königen der Athleten" übernahm wie erwartet Weltrekordler Ashton Eaton (4621). Hinter Kazmirek lauert Vize-Weltmeister Damian Warner aus Kanada (4489). Der Ulmer Arthur Abele, als Medaillenkandidat gestartet, ist mit 4134 Punkten zur Halbzeit nur 16. Der WM-Dritte des Vorjahres, Rico Freimuth, musste als 18. wegen Rückenbeschwerden aufgeben.
Basketball
Nach den Finalduellen von Peking und London treffen die NBA-Stars vom Team USA nun schon im Halbfinale auf Spanien. Goldfavorit USA schlug Argentinien im Viertelfinale mit 105:78 (56:40), Spanien ließ Frankreich beim 92:67 (43:30) ebenfalls keine Chance.
Tischtennis
Chinas Tischtennis-Männer haben zum dritten Mal die Goldmedaille im Team-Wettbewerb gewonnen. Die Mannschaft um Superstar und Einzel-Olympiasieger Ma Long bezwang im Finale Japan mit 3:1. Bronze ging wie schon 2012 in London an Deutschland. Timo Boll, Europameister Dimitrij Ovtcharov und Bastian Steger bezwangen im Spiel um Platz drei Südkorea ebenfalls mit 3:1.
Quelle: ntv.de, tno/dpa/sid