"Hohe Herren in fetten Limousinen" Olympiasieger Brink meckert über das IOC
13.08.2016, 13:08 Uhr
Der Olympiasieger von London kritisiert die Organisation des IOC: Julius Brink.
(Foto: imago/GEPA pictures)
Beachvolleyball-Olympiasieger Julius Brink rechnet in einem Facebookpost mit den Organisatoren der Spiele ab. Der ARD Experte kritisiert die Ressourcen-Verschwendung und sieht die Glaubwürdigkeit des IOC am Boden. Der Ex-Profisportler ist mächtig sauer.
Beachvolleyball-Olympiasieger Julius Brink hat das Internationale Olympische Komitee sowie die Zustände in Rio de Janeiro heftig kritisiert. Ihm werde bewusst, "wie sehr dieses Propagieren von Werten von Seiten des IOC zur Farce wird und die Welt belogen wird", schrieb Brink auf seiner Facebook-Seite. Der Goldmedaillengewinner von London 2012 arbeitet als ARD-Experte aktuell in Brasilien und bekommt hinter den Kulissen viel von der Organisation des Großevents mit.
Besonders den schlechten Umgang mit den vorhandenen Ressourcen kritisiert er heftig. Vom Gedanken der Nachhaltigkeit und des Umweltschutzes, der bei der Eröffnungsfeier thematisiert worden war, sehe er "hier in Sachen der Organisation nicht den Hauch eines Ansatzes", sagte Brink und kritisierte eine "brutale Verschwendung von Ressourcen" bei laufenden Motoren der Busse, überdrehten Klimaanlagen oder dem Zurücklegen kürzester Strecken im Auto. Für seine eigene Sportart monierte der 34-Jährige: "Brauchen wir für die Produktion der Gruppenspiele diese Heli-Cam? 14 Stunden Helikopterflug pro Tag für 1,5 Sekunden Bild pro Spiel? Plastiktüten, Licht, hier gilt: Immer raus damit...".
"Die hässliche Fratze von Olympia"
Das Internationale Olympische Komitee liege "in Sachen Glaubwürdigkeit und Vermittlung am Boden". Wenn er beobachte, "wie sich (trotz gut funktionierender Metro und Olympiclane) die teils sehr übergewichtigen, sicher nicht mehr sporttreibenden, hohen Herren des Weltsports in ihren fetten Limousinen durch die Stadt fahren lassen und dazu Straßensperren errichtet werden, dann ist dies leider die hässliche Fratze von Olympia", schrieb Brink. Dennoch habe er viel Freude an Olympia, erklärt er am Ende seines langen Facebookposts und fügt hinzu: "An dem reinen Sport, immer mit dem Hintergedanken und der Hoffnung, dass alles sauber ist".
Quelle: ntv.de, sgu/dpa