Aus Blau mach Grün im Wasserbecken Spontaner Farbwechsel in Rio geklärt
10.08.2016, 17:27 Uhr
Gefährlich ist das grüne Wasser für die Athleten nicht.
(Foto: AP)
Eigentlich leuchtet das Wasser bei den Turmspringern strahlend blau, doch plötzlich ist es grün und sorgt für Verwirrung. Die Ursache für das kuriose Farbenspiel scheint jetzt gefunden: Äußere Umstände und ein Defekt sind schuld.
In Rio de Janeiro haben die Verantwortlichen offenbar den Grund für das grüne Wasser im Becken der Turmspringer gefunden. Eine Sprecherin des deutschen Olympia-Teams teilte mit, Ursache für die Wasserverfärbung sei ein Defekt der Umwälzanlage. "Es gibt aber keine Probleme mit Bakterien. Die deutschen Springer haben bereits wieder trainiert."
Eine Umwälzanlage oder Umwälzpumpe treibt das Wasser in die Filteranlage, damit es gereinigt werden kann. Anschließend pumpt es das Wasser zurück ins Becken.
Die Olympia-Organisatoren hatte der kuriose Farbwechsel überrascht. Zunächst konnten sie keinen genauen Grund dafür nennen, sondern nur Mutmaßungen anstellen. Der kanadische Teamchef der Wasserspringer, Mitch Geller, vermutete, die grüne Farbe sei durch Algen entstanden. Mario Andrada, Sprecher des Organisationskomitees, ergänzte: "Und es war auch wegen der Hitze und zu wenig Wind."
Eine Art Dekoration?
Gefährlich ist das grüne Wasser für die Athleten nicht. Chemische Tests würden regelmäßig durchgeführt, um die Qualität des Wassers zu sichern, unterstrich Andrada. Eine Gefahr habe nicht bestanden.
Allerdings gab es durch das fast undurchschaubare Grün auch Handicaps für die Springer, für die speziell vom Turm eine klare Wasseroberfläche sehr wichtig ist. Nur so können sie "sauber" und ohne Gefährdungspotenzial eintauchen. Die Britin Tonia Couch sagte der englischen Zeitung "Times", das Wasser sei so grün, sie habe nach dem Eintauchen ihre Sprungpartnerin Lois Toulson nicht mehr sehen können.
Die Chinesin Ruolin Chen, die zusammen mit Huixia Liu Turm-Gold gewann, teilte dagegen mit, sie habe sich durch das Grün nicht beeinflussen lassen. Auch die Mexikanerin Paola Espinosa, die im Duett mit Alejandra Orozco Sechste war, nahm es gelassen: "Ich habe nie zuvor etwas Vergleichbares gesehen. Aber wir sind in Brasilien. Vielleicht war es ja eine Art Dekoration, um das Ganze hübsch aussehen zu lassen."
Quelle: ntv.de, chr/dpa