Spektakulär oder das Übliche? Was schon über das iPhone-15-Quartett bekannt ist


Voraussichtlich werden auch die einfachen iPhone-15-Modelle das "Dynamic Island" statt einer Display-Notch haben.
(Foto: Apple)
In rund zwei Monaten wird Apple die neuen iPhones vorstellen. Viele Details der Geräte wurden bereits geleakt oder von Analysten vorhergesagt, die meisten davon sind wahrscheinlich korrekt. ntv.de fasst zusammen, was schon bekannt ist.
Apple hat in den vergangenen Jahren seine neuen iPhones am ersten oder zweiten September-Dienstag vorgestellt, also werden die 15er Modelle voraussichtlich in rund acht Wochen Premiere feiern. Das bedeutet, dass die Entwicklung bereits weitgehend abgeschlossen ist und die Massenproduktion vorbereitet wird. Viele Details sind bereits durchgesickert, und wie so oft wird Apple voraussichtlich schon weitgehend bekannte Geräte präsentieren.
So gut wie sicher ist, dass es wieder vier Modelle geben wird: zwei Pro-Varianten und zwei Standard-Geräte mit jeweils 6,1 und 6,7 Zoll großen Displays. Gerüchten nach könnte das iPhone 15 auch ein 6,2 Zoll großes Panel haben, wahrscheinlich wird sich aber erst im kommenden Jahr bei den Displaygrößen etwas tun.
Laut "9to5Mac" soll Apple ein iPhone 16 Pro Ultra mit 6,9-Zoll-Bildschirm planen. Dem treffsicheren Analysten Ming-Chi Kuo zufolge wächst dann auch möglicherweise das Display des kleineren Pro-Modells etwas an, um wie beim großen Flaggschiff Platz für eine Periskop-Kamera zu haben.
"Dynamic Island" wird Standard

Das Foto soll die Unterseite eines iPhone-15-Prototyps oder -Dummys mit USB-C-Anschluss zeigen.
(Foto: @URedditor)
Optisch werden sich in diesem September vor allem iPhone 15 und iPhone 15 Plus von den aktuellen Standard-Geräten unterscheiden. Schon im Februar tauchten angeblich echte Konstruktionszeichnungen und Fotos von Prototypen auf. Sie lassen darauf schließen, dass sie im Display für Sensoren und Frontkamera keine Notch mehr, sondern wie die Pro-Modelle ein "Dynamic Island" haben werden.
Die geleakten Bilder zeigen auch den USB-C-Anschluss, der die Lightning-Buchse ablösen wird, wie Apple bereits bestätigt hat. Das ist nach einem entsprechenden EU-Beschluss keine Überraschung.
USB-C statt Lightning
Apple muss den alten Eingang eigentlich auch ersetzen, weil mit ihm lediglich Datenraten auf USB-2.0-Niveau möglich sind, also bis zu 480 Megabit pro Sekunde (Mbit/s). USB-C-Buchsen erlauben dagegen schon bis zu 40 Gigabit pro Sekunde (Gbit/s), mit USB 4.0 sogar 80 Gbit/s. Kuo erwartet allerdings, dass iPhone 15 und 15 Max auch am neuen Anschluss nur lahmes USB-2.0-Tempo bieten werden.
Man darf davon ausgehen, dass das iPhone-15-Duo den A16-Chip der aktuellen Pro-Geräte erhalten wird, möglicherweise haben die Akkus auch höhere Kapazitäten. Die Geräte kommen laut Quellen von "9to5Mac" in zwei neuen Farben, einem dunklen Pink und Hellblau. Gerüchten nach könnten sie auch matte Glas-Rückseiten und statt gerader Kanten einen etwas runderen Rahmen haben, der in leicht gewölbtes Glas übergeht.
Wichtiges Kamera-Upgrade für Standard-Geräte
Ein wichtigeres Update wäre eine Hauptkamera mit 48 Megapixeln (MP), die die kommenden Standard-Modelle laut "Appleinsider" vom iPhone 14 Pro erben könnten. Eventuell hat auch der Sensor eine höhere Qualität als bisher. Die Ultraweitwinkel-Kamera bleibt dagegen voraussichtlich bei 12 MP.
iPhone 15 Pro und 15 Pro Max werden ebenfalls mit USB-C-Anschluss ausgestattet sein, und Kuo zufolge haben sie auch einen Controller, der 40 Gbit/s ermöglicht. Ein etwas runderes Design ist bei ihnen noch wahrscheinlicher als bei den Standard-Modellen, und laut "9to5Mac" werden die Geräte in einem neuen Dunkelrot erhältlich sein.
Vom Leaker @ShrimpApplePro stammt das Gerücht, die Pro-Modelle könnten einen Rahmen aus Titan statt Stahl haben, was die Geräte vor allem leichter machen würde. Er hat im März auch ein chinesisches Video von angeblichen Displaygläsern der Pro-Varianten geteilt, das Gerüchte bestätigt, wonach die Ränder um die Bildschirme rekordverdächtig dünn sein könnten.
Tastenloses Design offenbar zu ehrgeizig
Eine wesentlich krassere Designänderung hat Apple offenbar wegen technischer Probleme aufgeben müssen. Lange Zeit hieß es, iPhone 15 Pro und Pro Max würden Touch-Flächen anstelle von physischen Tasten im Rahmen haben. Kuo prognostizierte die markante Änderung bereits im vergangenen Oktober, im Januar bestätigte ein Apple-Patent, dass iPhones mit kapazitiven Tasten in Planung sind. Im Frühjahr lieferte ein Leaker mit offenbar sehr guten Kontakten zu Apples Software-Entwicklung dann sogar Details zur Funktionsweise der kapazitiven Tasten.
Doch Mitte April schrieb Kuo, Apple habe seine Pläne ändern müssen. Das neue Pro-Duo werde doch mit den altbekannten Tasten ausgestattet sein. Eine Umfrage unter Zulieferern habe ergeben, dass Apple "aufgrund ungelöster technischer Probleme vor der Massenproduktion" das Solid-State-Button-Design habe aufgeben und zum traditionellen Button-Design zurückkehren müssen.
Kuo ging davon aus, dass die revolutionäre Änderung im kommenden Jahr nachgeholt werden könnte. Jeff Pu, ein anderer gut informierter Analyst, schrieb laut "MacRumors" kürzlich aber, die Chancen dafür seien sehr gering.
Neue Aktionstaste?
Eine wichtige Änderung bei den Tasten setzt Apple aber angeblich um: Die Pros könnten statt der bisher verwendeten Klingeln-/Lautlos-Taste eine Aktionstaste haben, der Nutzer möglicherweise Funktionen zuweisen können. Vielleicht dient sie auch dazu, die bisherige Tastenkombination Einschalter/Leiser-Taste zum Ausschalten des Geräts zu ersetzen.
Absolut sicher kann man sagen, dass die Pros von Apples neuem A17-Chip zu neuen Höchstleistungen getrieben werden. Wahrscheinlich wird ihm auch mehr Arbeitsspeicher zur Verfügung stehen.
Nur Pro Max mit Periskop-Kamera
Während das kleinere Pro vermutlich das aktuelle Kamera-Setup mit verbessertem Sensor übernehmen wird, wird das Pro Max voraussichtlich das vorerst einzige iPhone mit einem sogenannten Periskop-Teleobjektiv sein, das in der Android-Welt schon seit längerem zum Einsatz kommt. Um die Brennweite zu verlängern, wird dabei der Lichtstrahl mit einem Prisma oder Spiegel im 90-Grad-Winkel umgelenkt. Kuo prophezeite die Entwicklung bereits vor einem Jahr. "MacRumors" nach haben beide Pro-Modelle voraussichtlich einen verbesserten LiDAR-Scanner zur Tiefenmessung.
Quelle: ntv.de