Al-Dschasira

Trotz internationaler Proteste bringt die ägyptische Justiz acht Mitarbeiter von Al-Dschasira für Jahre ins Gefängnis - wegen "Unterstützung" der Muslimbrüder. Nun erklärt das Gericht sein Urteil - und gibt dabei ein merkwürdiges Rechtsverständnis preis.

Das Verfahren war schon lange international umstritten, mit dem jetzigen Urteil dürfte die Kritik kaum abflauen: Ein ägyptisches Gericht schickt mehrere Journalisten des Nachrichtensenders Al-Dschasira für Jahre ins Gefängnis.

Seit Monaten sitzen Reporter von Al-Dschasira International in Kairo im Gefängnis - ohne Anklage. Einem der Inhaftierten gelingt es, eine Videobotschaft nach draußen zu schleusen. Sie ist ein Hilferuf und Dokument für den Zustand der ägyptischen Justiz.

Weil sie zu einseitig über die Proteste von Anhängern des gestürzten Präsidenten Mohammed Mursi berichtet haben sollen, wird 20 Journalisten des Fernsehsenders Al-Dschasira - unter ihnen vier Ausländer - der Prozess gemacht.

Die Spürnasen vom US-Geheimdienst NSA machen vor nichts und niemandem Halt. Eine weitere Enthüllung von Edward Snowden bringt ans Licht, dass auch Mails und Telefonate des arabischen Senders Al-Dschasira ins Visier geraten sind. Und auch die Daten von Fluggästen wurden offenbar durchleuchtet.

Es ist eine Chance zum Großeinstieg in den wichtigsten TV-Markt der Welt: Die arabische Nachrichtengruppe Al-Dschasira übernimmt den US-Sender Current. Schätzungen zufolge bezahlt das Emirat Katar rund eine halbe Milliarde Dollar für das TV-Projekt von Ex-Vizepräsident Al Gore.

Eine Korrespondentin des Fernsehsenders Al-Dschasira darf nicht mehr in China arbeiten. Weil ihr Sender über ein Arbeitslager berichtete, muss Melissa Chan ausreisen. Dabei war sie nicht einmal an dem Beitrag beteiligt.

Ein USB-Stick mit Filmen der Morde des Attentäters von Toulouse erreicht den arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira. Der Sender strahlt die Sequenzen nicht aus. Allerdings ist rätselhaft, wer den USB-Stick aufgegeben hat: Der Mörder selbst scheint als Absender auszuscheiden.

Der arabische Nachrichtensender Al-Dschasira erhält mit der Post die Filmaufnahmen des Serienmörders von Toulouse. Darauf ist zu sehen, wie Mohammed Merah tötet, und zu hören, wie seine Opfer schreien. Der Sender kopiert das Material für die Behörden und muss nun entscheiden, was er davon sendet.

Augenzeugen berichten nach den Morden von Mohammed Merah, der Täter habe bei seinen Bluttaten eine Kamera getragen. Was er damit aufnahm, haben nun die Ermittler in der Hand. Möglicherweise schickte Merah das Päckchen mit den Videos an den arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira selbst ab. Der übergibt es der Polizei.