Allianz

Auch das gibt es in diesen Tagen. Ein Anlageprodukt, das sagt: Investieren Sie jetzt, meiden Sie die Abgeltungssteuer und profitieren Sie von der Finanzkrise.

Die Kurskapriolen der VW-Aktie führen am deutschen Aktienmarkt auch am Mittwoch zu erheblichen Verzerrungen. Nach dem Rekordplus vom Vortag rutscht das Papier deutlich ab. Das Papier des Autobauers hält den Leitindex trotz überaus freundlicher Vorgaben über weite Strecken im Minus. Dabei legen nur acht Dax-Werte weniger als zehn Prozent zu.

Der Fondschef des Finanzkonzerns Allianz hat der Politik eine wesentliche Schuld am Ausbruch der Finanzkrise zugewiesen. Nach Einschätzung des Aktienchefs von Allianz Global Investors, Utermann, wurde das Problem substanziell durch die Politik verursacht, "und zwar durch über lange Jahre zu niedrige Zinsen". Die Notenbanken hätten damit Spekulationsblasen in Kauf genommen.

Der Allianz-Konzern wird wohl kein Geld aus dem Rettungsfonds der Bundesregierung in Anspruch nehmen. Finanzchef Perlet spricht von einem gesunden Versicherungsgeschäft und ausreichend Kapital. Dennoch hält er die Auflagen wie das Dividendenverbot und die Begrenzung der Managergehälter für falsch. Ganz spurlos ist die Finanzkrise an dem Münchner Konzern auch nicht vorübergegangen.

Die Versicherungsbranche erteilt dem Rettungspaket der Bundesregierung eine Absage. Neben Allianz und Münchener Rück sehen weitere Versicherungskonzerne keinen Bedarf für staatliche Hilfe.

Die Fusion zwischen der Dresdner Bank und der Commerzbank bringt den Vertrieb der Generali durcheinander. Diese hatte bisher über die Commerzbank ihre Produkte vertreiben lassen. Künftig sollen allerdings nur noch Allianz-Produkte angepriesen werden. Dafür will der Versicherungskonzern eine Entschädigung.

Der US-Versicherer AIG will sich von wesentlichen Teilen seines Japan-Geschäfts trennen. Der Konzern soll bereit sein drei japanische Lebensversicherungssparten zu verkaufen, um damit Teile des Kredits der US-Regierung zurückzahlen zu können. Interesse könnte neben der britischen Prudential auch die deutsche Allianz haben.

Japans größte Bank Mitsubishi UFJ Financial Group, MUFG, will sich im Rahmen einer strategischen Allianz mit bis zu 20 Prozent an der US-Wettbewerberin Morgan Stanley beteiligen.

Die geplante Übernahme der Dresdner Bank durch die Commerzbank ist nach Angaben der beteiligten Institute nicht gefährdet. An anderslautenden Marktgerüchten sei nichts dran, sagte ein Sprecher der Dresdner-Mutter Allianz. Auch die Commerzbank dementierte Äußerungen, wonach der Kauf der Dresdner Bank auf der Kippe stehe.

Die Allianz sieht nach der spektakulären Pleite der US-Investmentbank Lehman Brothers und den massiven Problemen des US-Versicherers AIG keine großen Belastungen auf sich zukommen. Den jüngsten Kurssturz an den weltweiten Börsen nach der Pleite von Lehman Brothers stuft der Allianz-Chef dagegen ganz anders ein. Die Lage ist, so Diekmann, "dramatisch".