Die Corona-Warn-App ist fertig und steht zur Installation bereit. Sie kommt spät, aber das liegt daran, dass sich Deutschland "zum Glück für den richtigen Weg entschieden" hat, sagt Software-Entwickler Henning Tillmann im Interview mit ntv.de. Er erklärt auch, warum sie bedenkenlos installiert werden kann.
Die deutsche Corona-Warn-App ist fertig und funktioniert auf den meisten aktuellen Smartphones. Bevor Nutzer sie installieren, haben sie vielleicht Fragen - ntv.de beantwortet sie.
Im Kampf gegen das Coronavirus soll jetzt auch in Deutschland eine Corona-App dabei helfen, Infizierte und deren Kontakte aufzuspüren und so das Virus bremsen. Warum kommt sie erst jetzt? Was kann die App und hat sie auch Schwächen?
Laut Bundesregierung soll die Corona-Tracing-App zur Nachverfolgung von Infektionsketten wie geplant Mitte Juni veröffentlicht werden. Damit würde sie rechtzeitig zur vorgesehenen Rückkehr der europäischen Reisefreiheit kommen. Sie muss dann nur noch funktionieren.
Die WHO möchte noch in diesem Monat eine Corona-App veröffentlichen. Sie soll ärmeren Ländern durch Informationen bei der Bekämpfung der Pandemie helfen, aber die Entwickler erwägen auch, eine Kontakt-Rückverfolgung einzubauen.
Google und Apple wollen die Bluetooth-Schnittstellen von Android und iOS nicht für eine Corona-App mit zentralem Datenspeicher öffnen, wie es die Bundesregierung favorisiert. Bei der Umsetzung ihrer dezentralen Lösung zeigen sich die beiden US-Unternehmen aber flexibel.
Eine Corona-Tracing-App kann nur erfolgreich sein, wenn Nutzer darauf vertrauen können, dass ihr Recht auf Datenschutz gewahrt ist. Deshalb hat die EU klare Richtlinien formuliert, die einen von Kritikern befürchteten Missbrauch ausschließen sollen.
Weil möglicherweise das Recht auf Datenschutz verletzt wird, droht eine Corona-Warn-App ausgebremst zu werden. Aber durch die Informationen, die sie sammelt, könnten die Maßnahmen gelockert werden, die viel massiver in andere Grundrechte eingreifen. Was gibt es da noch abzuwägen? Von Klaus Wedekind
In einem offenen Brief warnen rund 300 internationale Wissenschaftler vor einer möglichen Überwachung durch Corona-Warn-Apps, falls Daten auf einem zentralen Server gespeichert werden. Es ist der Höhepunkt eines Richtungsstreits, bei dem in Deutschland der Sieger angeblich schon feststeht. Von Klaus Wedekind
IT-Rechtler und Netzaktivisten sind mit der kürzlich veröffentlichten Datenspende-App des RKI nicht zufrieden. Sie kritisieren vor allem, dass die Software eines Drittanbieters nicht überprüfbar ist. Außerdem gibt es technische Probleme. Sollte man die App trotzdem nutzen? Von Klaus Wedekind