Commerzbank

Die Spekulationen um eine kleine "Bad Bank"-Lösung reißen nicht ab. Einem Zeitungsbericht zufolge soll die Commerzbank bereits eine interne Auffanglösung für faule Wertpapiere gegründet haben. Gegenüber n-tv.de weist ein Sprecher der Bank diese Darstellung zurück: "Das ist keine 'Bad Bank'", heißt es bei der Commerzbank. "Den Bereich gibt es schon länger."

Wie das "Handelsblatt" mit Verweis auf gemeinsame Berechnungen mit der Commerzbank berichtet, schütten die 30 Dax-Konzerne in den kommenden Wochen insgesamt 23,5 Mrd. Euro aus. Gemessen am stark gefallenen Börsenwert der Top-Konzerne von insgesamt nur noch 500 Mrd. Euro sei das so viel wie noch nie.

Commerzbank und die Hypo Real Estate (HRE) sprechen mit der Regierung über die Gründung eines gemeinsamen Bankinstituts. Nach einem Medienbericht sollen in dem Institut Teile der HRE und der Eurohypo gebündelt werden. Ziel sei es, auf diese Weise die Bilanzen von den risikoreichen Wertpapieren ihrer Töchter zu befreien.

Das Bundesfinanzministerium hat Spekulationen über Pläne der Commerzbank für eine eigene "Bad Bank" nicht kommentiert. Zu Marktgerüchten nehme man keine Stellung, teilt das Ministerium auf Anfrage mit.

Die mit hohen Abschreibungen kämpfende Commerzbank prüft Finanzkreisen zufolge die Auslagerung von mehreren Milliarden Euro an riskanten Papieren ihrer Tochter Eurohypo in eine sogenannte "Bad Bank". Dabei wird offenbar auch an ein mit Berlin abgestimmtes gemeinsames Vorgehen mit der angeschlagenen Immobilienbank Hypo Real Estate (HRE) gedacht.

Analysten sehen noch immer Risiken bei deutschen Großbanken. Allein bei Commerzbank, Hypo Real Estate, Postbank und der Aareal Bank sollen noch toxische Wertpapiere in Höhe von 93 Mrd. Euro in den Büchern schlummern.

Gerüchte, Spekulationen und die Hoffnungen auf die Gründung einer "Bad Bank" in den USA haben am deutschen Aktienmarkt eine breite Aufwärtsbewegung ausgelöst. Aktien der Deutschen Bank schnellen mehr als 20 Prozent in die Höhe. Commerzbank-Aktien gewinnen mehr als 18 Prozent. Der Dax schließt mit einem Plus von 195 Zählern oder 4,52 Prozent bei 4519 Punkten.

Die Commerzbank forciert ihren gemeinsamen Marktauftritt mit der übernommenen Dresdner Bank. Die zweitgrößte Privatbank Deutschlands bestätigte einen entsprechenden Zeitungsbericht.

Der Vorstandschef der Commerzbank, Martin Blessing, ist auch zum Vorstandsvorsitzenden der Dresdner Bank ernannt worden. Im Frühjahr sollen die beiden Institute verschmolzen werden.

Die Commerzbank kann sich die milliardenschweren Staatshilfen nach den Worten ihres Vorstandschefs Blessing leisten. "Die Ertragskraft der neuen Bank ist groß genug, das ganze Thema zu lösen", sagte er. Die Integration der Dresdner Bank wird nach Angaben des Managers "nicht einfach, aber wir kriegen das hin". Er reagierte damit auf Bedenken.