Deflation

EZB-Präsident Draghi hat sich in den vergangenen Tagen klar positioniert: Er sehe keine Deflation und die Eurozone bewege sich in die richtige Richtung. Dennoch hoffen einige Marktteilnehmer auf eine Zinssenkung - und erwarten den Ausblick bis 2016.

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Ein kurzes Aufatmen geht durch den Euroraum: Die jüngsten Signale von der Preisfront liefern keine neuen Hinweise für deflationäre Tendenzen. Anders als in Deutschland bleiben die Preise im zurückliegenden Monat stabil.

Paradoxe Situation: Trotz historischer Niedrigzinsen verliert der Preisauftrieb immer mehr an Schwung. Schon sehen kritische Beobachter die größte Volkswirtschaft der Eurozone am Rand eines großen Preisverfalls. Muss die EZB nun handeln?

Während in Europa Deflation droht, warnt der IWF vor einem massiven Anstieg der Inflation in Schwellenländern. Investoren ziehen ihr Geld ab - die betroffenen Staaten leiden. Die einzige Lösung: Grundlegende Reformen.

Der Zinsschritt bleibt aus. Wie weithin erwartet, rührt die EZB ihr wichtigstes Werkzeug vorerst nicht an. Für weitere Aktionen fehle es derzeit an ausreichend Informationen, sagte EZB-Chef Draghi. Dies aber könnte im März schon ganz anders aussehen.

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Der Internationale Währungsfonds stimmt in den Chor optimistischer Stimmen ein: Die Schwellenländer legen zu. Die Industriestaaten kommen aus der Krise. Doch es könnte alles noch viel besser laufen. Die Risiken sind weiter erheblich.

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Die Politik des billigen Geldes durch die japanische Notenbank entfaltet immer mehr Wirkung. Die Industrie behält ihr Wachstumstempo bei. Auch mit den Verbraucherpreisen geht es weiter bergauf. Japan lässt damit die Deflation hinter sich.

In Griechenland fallen die Preise kräftig. Für November weist das Krisenland sogar einen Rekord aus. Die Entwicklung ist von der internationalen Geldgeber-Troika zwar gewollt, aber dennoch ist sie nicht ungefährlich.

Japans oberster Währungshüter eröffnet im Kampf gegen stagnierende und fallende Preise eine neue Offensive. Zentralbankchef Kuroda fordert die Konzernchefs des Landes auf, die Grundgehälter ihrer Mitarbeiter anzuheben.

In der Eurozone wächst die Sorge, dass der Währungsraum von Deflation heimgesucht wird. Die EZB stemmt sich dagegen, indem sie die Zinsen auf ein Rekordtief senkt. Denn sie will vermeiden, dass Europa das Schicksal Japans ereilt. Von Jan Gänger