Freenet

Freenet-Chef Spoerr will bei einer Niederlage im Machtkampf mit zwei Großaktionären rasch Konsequenzen ziehen. Sollte er auf der Hauptversammlung am 8. August gegen United Internet und Drillisch unterliegen, werde er sein Amt zur Verfügung stellen, sagte Spoerr in einem Zeitungsinterview. Bei Freenet tobt ein Kampf um die Firmenstrategie.

Der Internetdienstleister United Internet hat den Ausblick für das Geschäftsjahr 2008 bestätigt und dabei Raum für eine Erhöhung der eigenen Schätzungen gelassen. Zudem bekräftigte die Unternehmensführung ihr Interesse an weiteren Zukäufen. Im Visier hat United Internet die DSL-Geschäfte von Versatel und Freenet.

Die Telekommunikationsfirma Freenet verzeichnet vor der Übernahme des Rivalen Debitel wie erwartet einen Gewinneinbruch. Die Gesamtzahl der Kunden geht im Auftaktquartal auf 11,36 Millionen zurück.

Der Internetdienstleister hat im ersten Quartal einen Ergebnisschub verzeichnet. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen kletterte um gut 31 Prozent. Treiber war vor allem das Webhosting-Geschäft, also die Betreuung von Internetseiten. Wie United-Chef Dommermuth ferner ankündigte, soll die Übernahme von Debitel durch Freenet blockiert werden.

Der Streit zwischen United Internet und Freenet um die Debitel-Übernahme steuert auf seinen Höhepunkt zu. Während Freenet den Kauf schnell besiegeln wollte, versuchte United Internet mit aller Macht, den Deal in letzter Minute noch zu verhindern. United-Internet-Chef Ralf Dommermuth verfügt nach eigenen Angaben über einen Zugriff auf die Mehrheit an Freenet.

Der Internet- und Mobilfunkanbieter Freenet steht offenbar kurz vor der Übernahme des Konkurrenten Debitel. Durch einen Zusammenschluss entstünde das drittgrößte Mobilfunk-Unternehmen Deutschlands.

Freenet-Chef Eckhard Spoerr lässt sich durch seinen übernahmewilligen Großaktionär United Internet nicht von der Übernahme des Mobilfunkdienstleisters Debitel abbringen. Die Verhandlungen mit dem Eigner Permira abzubrechen oder zu verschieben lägen nicht im Interesse von Freenet.

Der Internet-Konzern United Internet hat sein Übernahmeangebot für das Telekommunikations-Unternehmen Freenet von 12,80 auf 14 Euro pro Aktie erhöht. Einem Zeitungsbericht zufolge will United Internet Freenet nur kaufen, wenn die Übernahme von Debitel ausbleibt.

Ganz siegesbewusst gibt sich der Chef von United Internet, Dommermuth, was den Kauf von Freenet angeht. Debitel will man jedoch nicht im Konzern sehen, daher mahnt Dommermuth Freenet zur Zurückhaltung.

Das Gerangel um die Zukunft von Freenet geht in eine neue Runde. Die Norddeutschen fahren nun doppelgleisig. Neben den Verhandlungen mit dem Finanzinvestor Permira über den Erwerb der Debitel-Gruppe spricht Freenet-Chef Spoerr nun auch wieder mit den Konkurrenten Drillisch und United Internet.