Geheimdienste

Die Empörung war groß, als die US-Abhöraktionen in Deutschland und sogar gegen die Kanzlerin bekannt wurden. Jetzt häufen sich Berichte, dass auch der deutsche Geheimdienst kräftig lauschte - bei zwei US-Außenministern und beim Nato-Partner Türkei.

• Video BND späht Türkei seit 2009 aus

Vor Kurzem noch rügte Angela Merkel die USA dafür, "Freunde auszuspähen". Doch offenbar tut auch der deutsche Geheimdienst, was er nicht lassen kann: Er hat bei mindestens einem Telefonat von Hillary Clinton mitgehört. "Zufall", sagt der BND.

Die Vereinigten Staaten verweigern nach wie vor die Offenlegung des Personals der US-Geheimdienste in Deutschland. Die Bundesregierung reagiert nun und schickt eine Verbalnote an alle ausländischen Botschaften.

Die Geheimdienste in den USA suchen ein neues Leck, denn dieses Mal kann Edward Snowden es nicht gewesen sein: Die aktuellen Enthüllungen stammen aus dem August 2013. Zu diesem Zeitpunkt befand Snowden sich bereits in Moskau.

• Kommentar Bundesregierung muss Snowden schützen

US-Außenminister Kerry führte viele Gespräche, als er im vergangenen Jahr einen Frieden zwischen Israel und den Palästinensern vermitteln wollte. Einige wurden vom israelischen Geheimdienst abgehört. Spionage unter Freunden? Nicht wirklich. Von Hubertus Volmer

US-Präsident Obama wählt klare Worte, um Fehler der CIA zu benennen. Am Kern des Problems will er jedoch nichts ändern: Der Geheimdienst steht weiterhin außerhalb von Recht und Verfassung. Ein Kommentar von Hubertus Volmer

Der 11. September 2001 markiert eine Zeitwende in der Arbeit der US-Geheimdienste. Um weitere Terrorangriffe zu verhindern, wurde die Grenze des Rechtsstaates überschritten. Jetzt äußert sich der US-Präsident deutlich wie nie zuvor zu den brutalen Verhörtechniken.

Ende 2006 stirbt der Kreml-Kritiker Alexander Litwinenko an einer Polonium-Vergiftung. Jahrelang stocken die Ermittlungen. Nun rollt die britische Regierung den Fall neu auf. Für Wladimir Putin könnte das Timing nicht ungünstiger sein. Von Christian Rothenberg

In wenigen Tagen läuft die Aufenthaltserlaubnis von Edward Snowden aus. Noch wird der Enthüller der NSA-Affäre vom russischen Geheimdienst geschützt. Justizminister Maas sieht für den Whistleblower nur eine gute Lösung.

Die dramatischen Umwälzungen des Arabischen Frühlings erwischen die deutschen Geheimdienste mit heruntergelassenen Hosen. Damit BND und Bundeswehr globale Entwicklungen nicht noch einmal verschlafen, wollen sie nun Facebook und Twitter anzapfen.