Geheimdienste

Geheimhaltungsstufen, Sicherheitsüberprüfungen, Schutzstellen - Deutschland tut einiges, um zu verhindern, dass brisante Informationen in falsche Hände geraten. Spionageexperte André Hahn erklärt im Interview, wie diese Mechanismen funktionieren. Und wo ihre Grenzen liegen.

Die Deutschen misstrauen den USA - sie wollen sich nicht länger ungeniert ausspionieren lassen. Nach der Ausweisung des US-Geheimdienstrepräsentanten kommt der Streit nun auch in Washington an. Kongressmitglieder setzen Obama unter Druck.

• Top-Spion wird rausgeworfen Deutschland gewöhnt sich ab, devot zu sein

Von "großem diplomatischen Schaden" und "missbrauchtem Vertrauen" ist die Rede: Die Bundesregierung zieht Konsequenzen aus der US-Spionageaffäre und weist den Repräsentanten der amerikanischen Geheimdienste in Berlin aus. Kanzlerin und Innenminister sind erzürnt.

• Deutschland wirft US-Spion raus Die Erklärung der Bundesregierung
• Maulwürfe in deutschen Behörden Bundesrepublik schon immer unterwandert

Bundesfinanzminister Schäuble wirft den USA in der Spionageaffäre "Dummheit" vor. "Das ist so was von blöd, und über so viel Dummheit kann man auch nur weinen." Heute beschäftigt sich der Bundestag mit den Aktivitäten der US-Geheimdienste auf deutschem Boden.

• Maulwürfe in deutschen Behörden Bundesrepublik schon immer unterwandert

In Deutschland wird ein weiterer Spionagefall aufgedeckt. BKA und Bundesanwaltschaft durchsuchen die Wohn- und Büroräume eines Mannes, der für die CIA spioniert haben soll. Der neue Fall soll "noch ernster" sein, als der bereits bekannte. Ziel war das Verteidigungsministerium.

• Video USA betreiben Spionage im Verteidigungsministerium
• Bewegung in der BND-Affäre CIA-Chef telefoniert mit Berlin

Eine Delegation des Auswärtigen Ausschusses, die zu Gesprächen in die USA gereist ist, glaubt nicht an konkrete Zusagen in der jüngsten Spionageaffäre. Die Delegierten könnten mit ihrer Annahme daneben liegen, denn die CIA sucht bereits Kontakt mit Berlin.

Nach dem NSA-Skandal haben die USA die deutsche Politik erneut bespitzelt. Berlin schnaubt vor Wut. Der Auftrag soll aus der Botschaft in Berlin gekommen sein. Botschafter Emerson gerät in peinliche Erklärungsnot. Von Wolfram Weimer

Die USA wollen nun bei der Klärung des Spionagevorwurfs gegen einen BND-Mitarbeiter mithelfen. Ob der Auftrag zur Bespitzelung aus Übersee kam, dazu will sich ein Sprecher von US-Präsident Obama aber nicht äußern.

• Video Merkel enttäuscht, de Maizière und Gauck verärgert
• BND-Beamte berichten Er ist der Mann, der zum Maulwurf wurde

Bislang ist die US-Botschaft für deutsche Geheimdienste tabu. Gleichzeitig taucht aber ein CIA-Informant im BND auf. Die Deutschen wollen nun gegensteuern. Von Christoph Herwartz

US-Geheimdienste spähen massenhaft Internetnutzer aus. Das ist längst bekannt. Doch selbst bei gezielten Abhörmaßnahmen liegt die NSA oft daneben. Immer wieder wird die Kommunikation unbescholtener Bürger abgefangen, gespeichert und ausgewertet.