Kreml

Russland baut sein Militär aus. Ab dem nächsten Jahr steigt die Personalstärke der Armee weiter. Dem Dekret des Kreml zufolge wird allein die Zahl der Militärs um mehr als 100.000 steigen.

Nach sechs Monaten Krieg muss der russische Verteidigungsminister Schoigu einräumen, dass die Offensive in der Ukraine kaum vorankommt. Doch aus Sicht des Kreml ist die Realität noch bitterer: Von den anfänglichen Geländegewinnen ist nicht sehr viel geblieben.

Nach sechs Monaten Angriffskrieg auf die Ukraine glaubt Außenministerin Baerbock nicht mehr an eine friedliche Lösung mit Russland. Das habe der Kreml bereits mehrmals bewiesen, sagt sie in einem Interview. Die Ukraine könne man deshalb nur auf eine Art unterstützen.

Am Unabhängigkeitstag der Ukraine meldet Präsident Selenskyj mindestens 22 Tote und 50 Verletzte bei einem russischen Angriff auf einen Bahnhof. Während die USA weitere Militärhilfe in Milliardenhöhe zusagen, lässt Kreml-Chef Putin Ukrainern in den besetzten Gebieten 10.000 Rubel auszahlen.

Während die USA die russischen Gräueltaten vor dem UN-Sicherheitsrat anprangern, spendiert Kreml-Chef Putin ukrainischen Einwohnern der Kriegsgebiete einmalig 10.000 Rubel. Das sind knapp 170 Euro. Das Dekret aus Moskau kommt genau am Unabhängigkeitstag.

Vor sechs Monaten überfällt Russland die Ukraine. Das langsame Vorrücken der Kreml-Truppen begründet Verteidigungsminister Schoigu mit Rücksicht auf die ukrainische Zivilbevölkerung. Doch so ganz rund scheint es auch nicht zu laufen. Einen von Moskau eingesetzten Statthalter tötet eine Autobombe.

Energie-Engpässe könnten Russland im Krieg gegen die Ukraine in die Hände spielen. Der Kreml geht Insidern zufolge jedenfalls davon aus, dass es in Europa im Winter zu Unruhen kommen könnte. Dies könne einige Staatschefs zum Umdenken und zu einer Annäherung an Russland veranlassen, heißt es.

In Russland wird eine der letzten verbliebenen regimekritischen Stimmen mundtot gemacht: Am Morgen nehmen Polizisten den Oppositionellen Jewgeni Roisman fest. Er soll die russische Armee verunglimpft haben. Nun drohen ihm fünf Jahre Haft - und eine ungewisse Zukunft.

Im Süden der Ukraine toben derzeit schwere Kämpfe. Dabei gelingen der Ukraine immer wieder Schläge gegen russische Infrastruktur und Nachschubwege. Russland will eine zerstörte Brücke mit Pontons ersetzen - zudem könnte der Kreml seinerseits besonders hart zuschlagen, am Unabhängigkeitstag der Ukraine.

Das Attentat auf die Tochter des Nationalisten Dugin erschüttert die russische Machtarchitektur. Ilja Ponomarjow verkündet, es gebe nun eine Partisanentruppe "Nationale Republikanische Armee" zum Sturz von Putin. Ponomarjow wird damit schlagartig zum größten Staatsfeind des Kreml. Von Wolfram Weimer