Kundus

Verteidigungsminister zu Guttenberg gerät wegen des Luftschlags nahe Kundus weiter in Bedrängnis. Laut einem Medienbericht war er bereits frühzeitig mit allen relevanten Details des Angriffs vertraut. So habe der befehlshabende Oberst bereits im NATO-Bericht zugegeben, dass er auch bewusst Aufständische habe treffen wollen.

Der Gouverneur von Kundus, Omar, ist nicht zufrieden. Der Grund: Die in seiner Provinz stationierten Bundeswehrsoldaten "retten uns nicht", um die Sicherheit in Kundus sollten sich künftig "effektivere Länder" kümmern. Immerhin findet er doch ein paar lobende Worte - für den Luftschlag auf zwei Tanklastzüge.

Der Gouverneur von Kundus, Omar, ist nicht zufrieden. Der Grund: Die in seiner Provinz stationierten Bundeswehrsoldaten "retten uns nicht", um die Sicherheit in Kundus sollten sich künftig "effektivere Länder" kümmern. Immerhin findet er doch ein paar lobende Worte - für den Luftschlag auf zwei Tanklastzüge.

Bundesverteidigungsminister Guttenberg lässt offenbar wegen der Veröffentlichung vertraulicher Informationen in der Kundus-Affäre nach einem Leck in seinem Haus fahnden. Einem Medienbericht zufolge sollen rund zwei Dutzend Spitzenbeamte Erklärungen abgeben, dass sie das Geheimdossier nicht weitergegeben haben.

In der Affäre um den Beschuss von zwei Tanklastern in Afghanistan wird nun auch beleuchtet, was der damalige Außenminister Steinmeier wusste. Bereits kurz nach dem Luftangriff soll ein Vertreter des Auswärtigen Amtes über zivile Opfer informiert gewesen sein. Steinmeier bestreitet jedoch, dass sein Ministerium über "exklusive Informationen" verfügt habe.

Eine Schande für die Demokratie ist, was sich in Sachen Kundus abspielt. Jene, die die Afghanen Demokratie lehren wollen, sollten sich an die eigene Nase fassen. Manfred Bleskin

Wegen einer "schweren Vertrauenskrise" in der Kundus-Affäre stellt die SPD die Zustimmung für künftige Auslandseinsätze der Bundeswehr in Frage.

Vom Luftangriff bei Kundus ist ein neues Video aufgetaucht. Die Aufnahmen stammen von einer Überwachungskamera im deutschen Feldlager. Einzelheiten zu dem Sicherheitssystem wolle das Bundesverteidigungsministerium mit Verweis auf den Schutz der Soldaten nicht nennen.

Der General Volker Wieker wird neuer Generalinspekteur der Bundeswehr. Er folgt dem im Zuge der Kundus-Affäre entlassenen Wolfgang Schneiderhan.

Der Journalist und Buchautor Hugo Müller-Vogg diskutierte mit Ihnen über den umstrittenen Luftangriff in Kundus und die Informationspolitik der Regierung.