Ratingagenturen

Die Linie ist vorgezeichnet: Nach den Zweifeln des deutschen Außenministers erläutert Kabinettskollege Schäuble noch einmal Sinn und Zweck der Sanktionen. Russland muss demnach selbst zusehen, wie es der Staatspleite entgehen kann.

• Russland in der Krise Sanktionsspirale dreht sich schneller

Das defizitäre Rüstungsgeschäft von Rheinmetall ruft erneut die Ratingagentur Moody's auf den Plan. Die Bonitätswächter senken den Ausblick auf "negativ" - damit droht dem Düsseldorfer Konzern eine weitere Herabstufung.

Schwerer Schlag für die französische Regierung: Die Analysten der Ratingagentur Fitch ziehen die Fortschritte bei der Stabilisierung des Pariser Staatshaushaltes in Zweifel. Die Experten senken Frankreichs Rating auf "AA".

Zweifel an der Kreditwürdigkeit Japans könnten eine Abwertung durch die Ratingagentur Fitch nach sich ziehen: Diese geht davon aus, dass die Bonitäts-Bewertung des Landes zu Jahresbeginn um eine Stufe gesenkt wird. Der Grund ist eine politische Entscheidung.

Ab 2015 sollen nicht mehr nur Staaten, sondern zunächst die privaten Besitzer eine Pleite-Bank retten. Ohne die staatliche Rettungsgarantie sehen die Ratingagenturen jedoch unvermeidliche Herabstufungen auf die europäischen Schwergewichte zukommen.

Ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld, niedrige Inflation, steigende Staatsverschuldung: Die Ratingagentur Standard & Poor's stuft Italien auf BBB- und damit kurz vor Spekulationsniveau. Besser läuft es in einem anderen europäischen Land.

Die Operation ist so umfangreich, dass selbst erfahrene Finanzanalysten vor einer schnellen Bewertung zurückschrecken: Der radikale Kurswechsel bei Eon zwingt die Ratingagentur Moody's zum Handeln. Die Bonitätswächter wollen die Ratingnote prüfen.

• Trennung vom Kerngeschäft Eine "neue Welt" spaltet Energieriesen Eon

Schafft Japan es, sein Staatsdefizit zu senken? Die Ratingagentur Moody's hegt diesbezüglich zunehmend Zweifel - und stuft die Bonität der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt leicht herab. Damit erhöht sich der Druck auf die Regierung.

Mit einem Ausfall ist zu rechnen: Ein herbes Urteil fällt die Ratingagentur S&P über die Anleihen des Kurznachrichtendienstes Twitter - und ordnet sie in der Ramsch-Kategorie ein. Das Problem sei die aggressive Strategie des Unternehmens, so der Kommentar.

Dank einer geringen Auslandsverschuldung behält Russland auch in wirtschaftlich turbulenten Zeiten vorerst seine Bonitätsnote der Ratingagentur S&P. Die anhaltenden Sanktionen und ein niedriger Ölpreis könnten aber langfristig ein Umdenken bewirken.