Serbiens Regierungschef Kostunica will die Unterzeichnung des sogenannten Assoziierungsabkommens mit der EU verhindern, wenn die Union weiter die Unabhängigkeit der abtrünnigen Provinz verfolgt. Auch eine NATO-Mitgliedschaft komme wegen der "Zerstückelung Serbiens und der Wegnahme von 15 Prozent unseres Territoriums" nicht in Frage.
Die EU-Staaten haben eine Mission für den Aufbau von Justiz und Verwaltung im Kosovo beschlossen. Für die "Rechtsstaats-Mission" sollen 1.800 Polizisten und Juristen entsandt werden. Serbien indes sieht sich durch die EU "verstümmelt".
In seinen Bemühungen wurde Serbien von seinem Verbündeten Moskau unterstützt, das vor einer eigenmächtigen Interpretation von UN- Resolutionen zum Kosovo warnte.
Die abtrünnige serbische Provinz Kosovo darf nach Auffassung der EU nicht voreilig für unabhängig erklärt werden. Die EU-Außenminister mahnten in Brüssel die Kosovo-Albaner zur Besonnenheit.
Nach einer Abspaltung des Kosovo von Serbien bleiben NATO-Soldaten in der Krisenprovinz, um erneute Gewalt zu verhindern. Nach Auffassung des in Brüssel tagenden NATO-Rats wird die 16.000 Mann starke KFOR-Truppe notfalls aufgestockt.
Es wird erwartet, dass nun die Regierung in Pristina am 10. Dezember einseitig die Unabhängige Republik Kosovo ausrufen wird. Serbien will die Abspaltung jedoch nicht zulassen.
Die Fronten zwischen Serbien und dem Kosovo werden immer härter. Beide Seiten machen bei der letzten Verhandlungsrunde deutlich, dass sie nicht daran denken, von ihren Maximalforderungen abzugehen.
Die Kosovo-Albaner bezeichnen eine einseitige Unabhängigkeitserklärung als notwendigen Schritt. In diesem Falle sei man auch auf die zu erwartenden Widerstände und Schwierigkeiten aus Serbien vorbereitet.
Die EU hat erneut die Kosovo-Albaner vor einer einseitigen Unabhängigkeit der offiziell zu Serbien gehörenden Provinz gewarnt. Vor allem Russland, das traditionell die Serben unterstützt, ist gegen eine solche Autonomie.
Vor jubelnden Anhängern sprach Thaci in Pristina von einem "historischen Tag" für die Provinz, die er als künftiger Chef einer Koalitionsregierung binnen Wochen in die Unabhängigkeit von Serbien führen wolle.