Kurznachrichten

Beisetzung von NS-Kriegsverbrecher Hennigsdorf lehnt Bestattung Priebkes ab

Die Stadt Hennigsdorf in Brandenburg sieht keine Grundlage für eine Bestattung des NS-Kriegsverbrechers Erich Priebke auf ihrem Friedhof. Die Stadtverwaltung verwies am Montag auf die kommunale Friedhofsordnung, wonach dort nur Einwohner der Stadt ein Recht auf Bestattung haben. Ausnahmen seien bei Familiengräbern möglich. Priebke, der vergangene Woche im Alter von 100 Jahren in Rom gestorben war, wurde in Hennigsdorf nordwestlich von Berlin geboren. Die Familie hat dort aber kein Grab.

Die jüdische Gemeinde in Rom hatte eine Beisetzung Priebkes in Hennigsdorf angeregt, weil der Widerstand in Italien gegen eine Trauerfeier sowie eine Beisetzung Priebkes wächst. Der NS-Verbrecher hatte nach seiner Verurteilung wegen der Beteiligung an der Erschießung von mehr als 300 Zivilisten 1944 in Italien die letzten Jahre in Rom im Hausarrest verbracht. Argentinien, wo er zuvor viele Jahre gelebt hatte, lehnte eine Beisetzung Priebkes bereits ab.

Die Bundesregierung verwies darauf, dass es keine offizielle Anfrage vonseiten der italienischen Behörden gebe, Priebke in Deutschland zu bestatten. "Es ist auch nicht die Entscheidung einer deutschen Regierung, wo und auf welche Art und Weise Herr Priebke beigesetzt werden wird", sagte der Sprecher des Auswärtigen Amts, Martin Schäfer. "Es ist grundsätzlich eine Entscheidung, die die Angehörigen zu treffen haben."

Quelle: ntv.de, dpa

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