"Erpressung" durch Teheran Israel fordert von den USA ein sofortiges Ende der Atomgespräche mit dem Iran
02.12.2021, 15:14 UhrDer israelische Ministerpräsident Naftali Bennett hat von den USA am Donnerstag ein "sofortiges Ende" der Atomgespräche mit dem Iran gefordert. Teheran verfolge die Taktik einer "nuklearen Erpressung" bei den Verhandlungen, sagte Bennett nach Angaben der israelischen Regierung in einem Telefonat mit US-Außenminister Antony Blinken. Als Antwort darauf müssten die Verhandlungen abgebrochen und "konkrete Maßnahmen der großen Mächte" ergriffen werden.
Bennett wies den Angaben zufolge darauf hin, dass der Iran nach jüngsten Informationen sein Volumen an angereichertem Uran aufgestockt habe. Die israelische Regierung befürchtet, dass der Iran schon bald eine Atombombe bauen und so zur Atommacht aufsteigen könnte.
Am Montag hatte eine neue Runde der Atomverhandlungen mit dem Iran in Wien begonnen. Die Gespräche waren zuletzt fünf Monate unterbrochen gewesen.
Das Abkommen aus dem Jahr 2015 soll Teheran am Bau von Atomwaffen hindern. Unter anderem verpflichtete sich das Land darin, seine Kapazitäten für die Urananreicherung einzuschränken und regelmäßige Inspektionen seiner Nuklearanlagen zuzulassen. Im Gegenzug wurden internationale Sanktionen aufgehoben.
2018 stiegen die USA unter Präsident Donald Trump aus dem Abkommen aus und verhängten erneut massive Sanktionen gegen den Iran. Danach zog sich Teheran ebenfalls schrittweise aus der Vereinbarung zurück. An den Wiener Gesprächen sind China, Russland, Deutschland, Frankreich und Großbritannien beteiligt. Die USA nehmen nur indirekt teil, auch wenn Präsident Joe Biden grundsätzlich Bereitschaft für eine Neuauflage der Vereinbarung mit dem Iran signalisiert hat.
Quelle: ntv.de, AFP