Warnung der Hilfswerke Kirchenorganisationen kritisieren geplante Kürzungen im Entwicklungshaushalt 2026
22.09.2025, 11:32 Uhr
Weltweite Kürzungen der humanitären Hilfe gefährden vor allem Mädchen
(Foto: Eva-Maria Krafczyk/dpa)
Vor den anstehenden Beratungen des Bundestags über den Haushaltsentwurf 2026 haben die vier großen kirchlichen Werke der Entwicklungshilfe Alarm geschlagen. Die geplanten Etat-Kürzungen für Entwicklungsprojekte würden "die weltweite Not verschlimmern", und viele Hilfsprojekte stünden "vor dem Aus", hieß es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung.
Angesichts von weltweit etwa 700 Millionen hungernden Menschen, eskalierenden Krisen und mehr als 300 Millionen Menschen, die auf humanitäre Hilfe angewiesen sind, wäre "ein Rückzug Deutschlands aus der internationalen Verantwortung das falsche Signal". Unterzeichnet wurde der Appell von Brot für die Welt, Caritas international, Diakonie Katastrophenhilfe und Misereor.
Der Etat des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung soll 2026 auf 9,9 Milliarden Euro sinken - fast 30 Prozent weniger als 2022. Die Kürzungen der Humanitären Hilfe seien "noch drastischer", hieß es in dem Aufruf. Der Etat schrumpfte seit 2022 um 60 Prozent auf nur eine Milliarde Euro für 2026.
"Die massiven Kürzungen kosten bereits heute Menschenleben", schrieben die Hilfsorganisationen. Um die Zivilgesellschaft und Partnerprojekte weltweit zu stärken, brauche es "eine verlässliche Finanzierung statt weiterer Kürzungen".
"Der aktuelle Abwärtstrend bei der Finanzierung von Entwicklungszusammenarbeit und Humanitärer Hilfe erschwert unsere Arbeit extrem", erklärte Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe.
Quelle: ntv.de, AFP