Warnung vor IGeL-Leistungen Krankenkassen kritisieren Selbstzahlerangebote beim Arzt wegen Risiken und Nebenwirkungen
19.08.2025, 12:27 Uhr
Was genau kostet's? Darüber muss die Arztpraxis bei individuellen Gesundheitsleistungen aufklären.
(Foto: picture alliance / dpa-tmn)
Deutschlands Krankenkassen warnen Patientinnen und Patienten vor möglichen Schäden und Nebenwirkungen durch Selbstzahlerleistungen beim Arzt. So verursachen Spritzen gegen Knie- oder Hüftschmerzen wegen Arthrose regelmäßig Schäden, wie der Medizinische Dienst Bund bei der Präsentation seines neuen IGeL-Monitors mitteilte. Die Schmerzreduktion sei hingegen so minimal, "dass sie klinisch nicht von Bedeutung ist".
IGeL steht für individuelle Gesundheitsleistungen in ärztlichen Praxen. Jedes Jahr geben gesetzlich Versicherte laut dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen mindestens 2,4 Milliarden Euro dafür aus – von Augenheilkunde bis zur Urologie. Die Orthopädie gehört mit 397 Millionen Euro zu den drei umsatzstärksten Fachgebieten im IGeL-Markt.
Bei den Knie- und Hüftspritzen geht es um Infektionen mit Hyaluronsäure, die fehlende Gelenkflüssigkeit ausgleichen soll. Seit über 50 Jahren wurden diese Injektionen anhand von Studien mit zehntausenden Patientinnen und Patienten bewertet, wie der Medizinische Dienst erläuterte. Mögliche Schäden überwiegen demnach den Nuten deutlich.
Quelle: ntv.de, dpa