Kurznachrichten

Statistische Auswertung Studie sieht Zusammenhang zwischen AfD-Wahlergebnis und Corona-Zahlen

Wo die Alternative für Deutschland (AfD) in der Bundestagswahl 2017 gut abgeschnitten hat, ist einer Studie zufolge auch der Anstieg der Corona-Infektionszahlen in den Wellen 2020 besonders hoch gewesen.

Dutzende andere Faktoren wie etwa die Grenznähe einer Region, die Anzahl der Schulen oder Homeoffice-Quoten können demnach als alternative Erklärungen ausgeschlossen werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine am Freitag veröffentlichte Arbeit von Wissenschaftlern der Teilinstitute Jena und Bielefeld des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt und des Helmholtz Zentrums München.

Die Forscher untersuchten in statistischen Modellen, ob es in den 401 Kreisen und kreisfreien Städten einen Zusammenhang zwischen dem AfD-Zweitstimmenanteil bei der Bundestagswahl 2017 und dem Anstieg von Corona-Infektionszahlen in den Wellen vom Frühjahr und Herbst 2020 gab. Zugrunde lag dabei die Annahme, dass es in Regionen mit hohem Zuspruch zu Parteien der radikalen Rechten eine höhere Skepsis zu demokratischen Institutionen und eine geringere Akzeptanz der Schutzmaßnahmen gibt, und dass deswegen die Zahlen steigen.

Der Zusammenhang war demnach sowohl für westdeutsche, als auch für ostdeutsche Kreise signifikant. Bei allen anderen Parteien im Bundestag zeigte er sich laut Studie hingegen nicht. Die Ergebnisse bedeuteten jedoch nicht, dass alle AfD-Wähler gegen Corona-Maßnahmen verstoßen, hieß es von den Wissenschaftlern. Da es sich um Daten auf der Kreisebene handle, könne zu individuellen Motiven keine Aussage getroffen werden.

Quelle: ntv.de, dpa

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