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Thüringen Studie: Nirgends mehr Fachkräfte in Kitas als in Thüringen

Ostdeutschland vorn, Bayern abgeschlagen: Der Anteil an Fachkräften in Kitas unterscheidet sich im Ländervergleich teils erheblich. Eine Studie fordert einheitliche Standards.

Gütersloh/Erfurt (dpa/th) - Thüringen ist bundesweiter Spitzenreiter beim Anteil pädagogisch qualifizierter Fachkräfte in Kitas. Der Anteil an Personal mit mindestens einschlägigem Fachschulabschluss lag im März 2024 bei durchschnittlich 94 Prozent, wie aus dem "Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme" der Bertelsmann Stiftung hervorgeht. Damit liegt Thüringen deutlich über dem bundesweiten Mittelwert von 72 Prozent. Die Ost-Länder schneiden in dem Ländervergleich mit Ausnahme Berlins auch insgesamt besser ab als der Rest der Bundesrepublik: Auf dem bundesweit zweiten Rang folgt Sachsen mit 92 Prozent, dahinter Brandenburg mit 91 Prozent. 

Die Fachkraftquote - ein wesentlicher Faktor für Kita-Qualität - unterscheidet sich unter den Bundesländern teils erheblich. Am niedrigsten ist der Wert in Bayern mit 54,5 Prozent. Von dort lagen laut Studie aus Datenschutzgründen allerdings auch nur Daten von weniger als der Hälfte aller Kreise und kreisfreien Städte vor.

Laut Studie ist der Anteil der Fachkräfte in vielen Bundesländern zwischen 2017 und 2024 zuletzt deutlich gesunken - besonders deutlich in Berlin. In Thüringen hingegen sank der Wert nur leicht. Die thüringenweit höchste Fachkräfte-Quote verzeichnet der Studie zufolge der Landkreis Sömmerda (94,3 Prozent). Doch auch in den übrigen Landesteilen ist die Quote ähnlich hoch. Die regionalen Unterschiede sind im Land demnach neben Bremen und Bayern bundesweit mit am geringsten. 

Wer gilt als Fachkraft mit formaler pädagogischer Qualifikation?

Einen einschlägigen Hochschul- oder Fachschulabschluss und damit die formale pädagogische Qualifikation haben laut Stiftung etwa Sozialpädagogen, Sozialarbeiter, Erzieher, Erziehungswissenschaftler, Kindheitspädagogen oder auch Heilpädagogen und Heilerzieher. Der Zusammenhang zwischen Fachkraftquote und Kita-Qualität sei wissenschaftlich belegt.

Je nach Bundesland fallen die Regelungen, wer ohne formale pädagogische Voraussetzung in der Kita arbeiten darf, sehr unterschiedlich aus. Die Stiftung fordert, dass die Länder den Fachkraftstatuts einheitlich definieren und Bund und Länder dauerhaft mit in die Qualität der frühkindlichen Bildung investieren.

Quelle: dpa

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