Kampf gegen Covid-19 Tirol weist Kritik zurück
17.03.2020, 14:12 UhrDas österreichische Bundesland Tirol steht wegen seines Krisenmanagements im Kampf gegen das neuartige Coronavirus zunehmend in der Kritik. Landeschef Günther Platter wies am Dienstag Vorwürfe zurück, die Behörden hätten nicht schnell und konsequent genug reagiert. Das Land habe "das Menschenmögliche getan, dass es nicht ein komplettes Chaos gegeben hat".
Tirol wird unter anderem vorgeworfen, eine Bar im Wintersportort Ischgl nicht rasch genug geschlossen zu haben. Zahlreiche Gäste sollen sich dort mit dem Virus Sars-CoV-2 infiziert haben, weil ein deutscher Barkeeper das Virus trug. Am 13. März wurden Ischgl und das Paznauntal wegen der vielen Infektionsfälle zur Sperrzone erklärt. Nur Urlauber konnten das Gebiet noch verlassen.
Die Tageszeitung "Der Standard" berichtete, dass zahlreiche Touristen in andere Teile Tirols hätten reisen und dort in Hotels hätten einchecken können. Eigentlich hätten sie das Land direkt verlassen müssen. Platter sagte dazu: "Man hat das Menschenmögliche getan in der jeweiligen Situation, damit wir auch die Maßnahmen beherrschen können."
Weltweit seien die Behörden derzeit noch in einem Lernprozess, so der Landeschef. "Wir haben mit einem Phänomen zu tun, wo wir nicht wissen, wie sich das Gesamte alles auswirkt. Nicht nur wir in Tirol, sondern weltweit. Wir werden jeden Tag dazu lernen."
Quelle: ntv.de, dpa