Schwere Vorwürfe an Moskau UN-Bericht: Ärzte in Russland sollen an Folter von Gefangenen beteiligt sein
22.09.2025, 13:35 Uhr
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In Russland sind Ärzte und medizinisches Personal nach dem Bericht einer vom UN-Menschenrechtsrat bestellten Expertin an Folter beteiligt. Sie habe mindestens 50 Fälle dokumentiert, erklärte die Sonderberichterstatterin für die Lage der Menschenrechte in Russland, Mariana Katzarova, in Genf. "Die Unterdrückung in Russland eskaliert leider", sagte die Bulgarin bei der Vorstellung ihres Berichts.
Sie sprach von einem Staatssystem aus Angst und Bestrafung, politischen Gefangenen, die verfolgt, gefoltert und zum Schweigen gebracht würden und erzwungenen Behandlungen in der Psychiatrie. Immer öfter würden Anti-Terror-Gesetze gegen Dissidenten eingesetzt. "Viele Menschen sind nicht wegen Verbrechen, sondern wegen ihres Mutes im Gefängnis", sagte sie.
Katzarova hat nach eigenen Angaben mit mehr als 200 russischen und internationalen Menschenrechtsorganisationen gesprochen und fast 100 schriftliche Berichte erhalten. Russland lehnt die Untersuchung der Menschenrechtslage in Russland ab und kooperiert nicht mit der bulgarischen Expertin, wie das Außenministerium vor der Ratssitzung mitteilte. Deshalb gebe es auch keine Reaktion auf den jüngsten Bericht, sagte ein Sprecher der Botschaft in Genf.
Quelle: ntv.de, dpa