Wirtschaft

Prognose eingestampft Aktionäre versenken Hapag-Llyod-Papiere

Gestiegene Kosten für Treibstoff und Charterraten: Hapag Llyod streicht die Jahresziele zusammen.

Gestiegene Kosten für Treibstoff und Charterraten: Hapag Llyod streicht die Jahresziele zusammen.

(Foto: REUTERS)

Der Optimismus hielt nur wenige Monate: Deutschlands größte Reederei begräbt ihre Wachstumsträume für dieses Jahr. Nun sind Ergebnisse unter Vorjahresniveau wahrscheinlich. Anleger reagieren umgehend.

Die größte deutsche Reederei Hapag Lloyd hat den gestiegenen Kosten für Treibstoff und Charterraten Tribut gezollt und seine Gewinnziele eingedampft. Statt deutlicher Zuwächse befürchtet der Vorstand 2018 nun teils kräftige Einbußen, wie der Hamburger Konzern mitteilte. An der Börse nahmen die Anleger daraufhin Reißaus: Die im Kleinwerteindex SDax notierten Papiere brachen zeitweise um 21,7 Prozent auf ein Jahrestief von 28,12 Euro ein und rissen auch die Titel der Reederei Maersk mit, die ins Minus drehten.

Hapag-Lloyd
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Der Vorstand erwarte nun für dieses Jahr ein operatives Ergebnis (Ebit) zwischen 200 bis 450 Millionen Euro nach 410 Millionen in 2017. Vor Zinsen Steuern und Abschreibungen werde ein Ergebnis (Ebitda) zwischen 0,9 bis 1,150 (Vorjahr: 1,054) Milliarden Euro anvisiert. Zuvor hatte der Konzern "deutlich" steigende Gewinne angekündigt.

Vorstandschef Rolf Habben Jansen hatte noch Mitte Mai die Jahresziele bekräftigt und dabei die sich im weiteren Jahresverlauf erholenden Frachtraten ins Kalkül gezogen. Zudem sollten hohe Einsparungen nach der Übernahme des arabischen Rivalen UASC dem Gewinn auf die Sprünge helfen.

2017 hatte Hapag Lloyd das Ebit vor allem dank UASC mehr als verdreifacht. Die aus der Übernahme geplanten Synergien von insgesamt 435 Millionen Dollar sollten früheren Angaben zufolge im laufenden Jahr zu 85 bis 90 Prozent realisiert werden. Die Schifffahrt steckt seit Jahren in der Krise, weil Überkapazitäten die Frachtpreise drücken. Hapag Lloyd war nach vier verlustreichen Jahren 2015 dank Einsparungen in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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