Wirtschaft

Sorge ums Weihnachtsgeschäft Anschläge beunruhigen Einzelhandel

Die Terroranschläge von Paris treiben auch den deutschen Einzelhandel um. Die Angst vor Anschlägen kann Konsumforschern zufolge das gerade begonnene Weihnachtsgeschäft beeinträchtigen.

Einkaufszentrum Altmarkt Galerie in Dresden.

Einkaufszentrum Altmarkt Galerie in Dresden.

(Foto: picture alliance / dpa)

Trotz der guten Konsumlaune der Deutschen blickt der deutsche Einzelhandel nach den Anschlägen von Paris mit gewisser Sorge in die Zukunft. Auch mit Blick auf die massiv angewachsenen Flüchtlingszahlen sagte der Präsident des Hauptverbandes des Deutschen Einzelhandels (HDE), Josef Sanktjohanser: "Das alles lässt uns nicht unberührt." Andererseits profitiere der deutsche Einzelhandel von Spitzenwerten im privaten Konsum.

HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth sprach von einem "Segeln hart am Wind" im Einzelhandel. Es gebe aber Risiken. "Das Segelboot kann auch schnell kippen." Die Angst vor Anschlägen kann Konsumforschern zufolge das gerade begonnene Weihnachtsgeschäft beeinträchtigen.

"Die Herausforderungen steigen, die Chancen aber genauso", beschrieb Genth beim Deutschen Handelskongress die Lage. Momentan profitiere die Branche vom starken privaten Verbrauch und der guten Arbeitmarktlage mit einem erwarteten Umsatzplus von 2,7 Prozent in diesem Jahr - dem höchsten Zuwachs seit mindestens 20 Jahren.

 Herausforderung Digitalisierung

Der HDE hatte erst jüngst seine Wachstumsprognose angehoben. Zuvor war er lediglich von einem Plus von 2,0 Prozent ausgegangen. Doch die Bäume wachsen auch im deutschen Handel nicht in den Himmel. Betrachte man die preisbereinigten Daten, könne jedoch nur von einem "relativ stabilen" und somit "stagnierenden Einzelhandelsmarkt" die Rede sein, sagte Genth.

Die entscheidende Herausforderung ist nach Sanktjohansers Ansicht die Digitalisierung: "Heute kann sich kein Händler mehr leisten, nicht im Internet präsent zu sein". Der Kunde bestimme mit der Nutzung digitaler Medien den Takt und das Tempo im Handel. Aber auch die Politik müsse neu denken.

In diesem Zusammenhang beklagte Genth, dass es in hiesigen Innenstädten vielerorts keinen flächendeckenden freien Internet-Zugang gibt. Die Störerhaftung, mit der Anbieter eines freien Zugangs für etwaige Regelverstöße von Nutzern haften, müsse fallen.

Quelle: ntv.de, wne/rts

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