Wirtschaft

Spannung vor Fed-Entscheid Arbeitsmarktdaten machen US-Anleger skeptisch

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Die Anleger sind eher vorsichtig.

Die Anleger sind eher vorsichtig.

(Foto: REUTERS)

Mit kleinen Schritten tippeln der Dow Jones Industrial und der marktbreite S&P 500 erneut auf Rekordstände. Von echtem Auftrieb kann aber keine Rede sein. Kurz vor dem nächsten Zinsentscheid der Fed glauben Analysten, dass sich die Händler auf eine Enttäuschung gefasst machen müssen.

Angesichts uneinheitlich ausgefallener Konzernbilanzen und Konjunkturdaten haben die US-Börsen am Dienstag keine klare Richtung gefunden. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,3 Prozent fester bei 38.467 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 gab hingegen 0,1 Prozent auf 4924 Zähler nach, nachdem er zwischenzeitlich ein neues Allzeithoch erreicht hatte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 0,8 Prozent auf 15.509 Stellen.

Auf die Stimmung drückten unter anderem die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten. Die Zahl offener Stellen in den USA - ein Maß für die Nachfrage nach Personal - stieg zuletzt unerwartet. Diese auch für die Zentralbank wichtige Kennziffer erhöhte sich Ende Dezember auf 9,026 Millionen. Experten hatten mit 8,75 Millionen gerechnet. Dies schürte Sorgen um die künftige Geldpolitik der US-Notenbank Fed, die versucht, mit erhöhten Zinsen die Inflation zu bekämpfen und den heiß gelaufenen Arbeitsmarkt abzukühlen. Der nächste Zinsentscheid der Notenbanker steht am Mittwochabend an. Analysten zeigten sich zurückhaltend. "Die Fed dürfte die Zinsen nicht annähernd so stark senken, wie es die Märkte glauben", sagte Paul Nolte, Berater und Stratege beim Vermögensverwalter Murphy & Sylvest. "Meine größte Befürchtung ist, dass sie die Zinsen tatsächlich senkt und die Inflation dann wieder anzieht."

Ölpreis legt weiter zu

UPS
UPS 72,29

Bei den Einzelwerten stand UPS im Fokus. Der weltgrößte Paketdienst will nach einem mauen Quartalsergebnis 12.000 Arbeitsplätze abbauen und seine Lkw-Frachttochter Coyote auf den Prüfstand stellen. Die UPS-Aktie rutschte um 8,2 Prozent ab, die des Rivalen FedEx gaben in ihrem Sog 1,7 Prozent nach. Auch die Airline JetBlue geriet nach einem schwachen Ausblick stark unter Druck und verlor 4,7 Prozent.

Gefragt waren dagegen General Motors, die nach einer starken Prognose 7,8 Prozent zulegten. Die Papiere des Konkurrenten Ford gewannen 1,9 Prozent. Anleger warteten zudem mit Spannung auf Zahlen der Google-Mutter Alphabet und von Microsoft nach US-Börsenschluss. "Und die Big Techs müssen liefern", sagte Christian Henke, Analyst vom Broker IG. "Angesichts der mittlerweile astronomischen Bewertung darf es keine bösen Überraschungen geben." Diese dürften die jüngste Rekordjagd an der Wall Street abrupt beenden.

General Motors (GM)
General Motors (GM) 58,50

Am Ölmarkt ging es indes erneut nach oben. Die Preise für die Nordsee-Sorte Brent stiegen um 0,4 Prozent auf 82,73 Dollar pro Barrel (159 Liter). Die leichte US-Sorte WTI verteuerte sich um 1,2 Prozent auf 77,73 Dollar je Fass. Damit lagen sie so hoch wie seit November nicht mehr. Grund waren Sorgen über die Lage in Nahost.

Nachfragesorgen nach schlechten Nachrichten aus China grenzten indes die Gewinne am Markt ein. Für Aufsehen sorgte vor allem das Aus des chinesischen Immobilienentwicklers Evergrande. Anleger sorgten sich um die Folgen der zum Wochenstart angeordneten Abwicklung des Immobilienriesen auf den schwächelnden Immobilienmarkt des Landes.

Quelle: ntv.de, ino/rts

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