Wirtschaft

Tiefgreifende Störung im Service BAFIN zählt Postbank an

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Kunden brauchen viel Geduld: Schlange vor einer Postbank-Filiale in Düsseldorf.

Kunden brauchen viel Geduld: Schlange vor einer Postbank-Filiale in Düsseldorf.

(Foto: picture alliance / Kirchner-Media)

Die Daten der Postbank-Kunden ziehen zur Deutschen Bank um und das sorgt seit Monaten für Turbulenzen. Die sind offenbar so gravierend, dass die Aufsichtsbehörde BAFIN ihre übliche Zurückhaltung aufgibt und die beiden Institute dringend verwarnt.

Der Chef der deutschen Finanzaufsicht BAFIN, Mark Branson, fordert eine rasche Behebung der Fehler der Postbank und ihres Mutterkonzerns Deutsche Bank bei der Datenmigration. "Die Postbank muss das jetzt schnell lösen", sagte Branson der "Süddeutschen Zeitung" mit Blick auf die IT-Probleme vieler Kunden. "Ich würde sogar sagen, es ist eine einmalige Situation, wenn wir uns ansehen, wie viele Beschwerden es zu einem einzigen Institut gibt. Es ist also nicht mehr allein ein IT-Migrationsproblem, sondern es gibt weitere tiefgreifende Störungen im Kundenservice." Seine Äußerungen sind ungewöhnlich deutlich - normalerweise äußert sich die Finanzaufsicht nicht zu einzelnen Instituten.

Die Deutsche Bank hat die Postbank seit 2009 sukzessive übernommen und überführt nun in einem letzten Schritt die Daten der Postbank-Kunden in die Systeme der Deutschen Bank. Bei dem Projekt mit dem Namen "Unity" gab es allerdings erhebliche Probleme, sodass Kunden zeitweise nicht auf ihre Konten zugreifen konnten und vor allem der Kundenservice kaum erreichbar war.

"Extrem schwierige Situation für Kunden"

Es gehe nicht darum, dass bei der Postbank nur das Online-Banking mal zwei Stunden nicht funktioniere, sagte Branson der Zeitung. "Es geht um wichtige Dienstleistungen, die nicht zur Verfügung stehen, gepaart mit Problemen, den Kundenservice zu erreichen. Für manche Kunden führt das zu extrem schwierigen Situationen."

Bereits Anfang September hatte die BAFIN die Art der Störungen genauer beschrieben: "Neben verschiedenen Störungen im Online- und Mobile-Banking sowie der mangelnden Erreichbarkeit des telefonischen Kundendienstes zählen hierzu insbesondere lange Bearbeitungszeiten bei Pfändungs- und Nachlassangelegenheiten sowie bei der Auflösung/Abwicklung von Konten und Rückzahlung von Spareinlagen", schrieb die Aufsichtsbehörde. Der Deutschen Bank drohte sie damit, Maßnahmen zu verhängen, sollten die Mängel nicht abgestellt werden.

Quelle: ntv.de, mau/rts

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