Dickes Plus bei den Krankenkassen BVA bremst Chefgehälter aus
18.08.2015, 13:07 Uhr
Erst die Klage machte die Gehaltvorstellungen publik.
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Das Veto der Aufseher reizt die Vorstände zur Klage: Vor Gericht wollen Führungskräfte zweier deutscher Krankenkassen üppige Gehaltserhöhungen erstreiten. Der Schritt katapultiert ihre Bezüge ins Rampenlicht.
Das Bundesversicherungsamt (BVA) hat als zuständige Aufsichtsbehörde der Krankenkassen zum ersten Mal üppige Gehaltserhöhungen für zwei Kassenchefs gestoppt. Die betroffenen Vorstände klagten deshalb gegen das Gehaltserhöhungsverbot vor Landessozialgerichten, wie die "Bild"-Zeitung berichtete. Danach geht es um die Vorstände der BKK RWE und der Pronova BKK.
Der Vorstandschef der BKK RWE geht dem Bericht zufolge vor dem Landessozialgericht Niedersachsen-Bremen gegen das BVA-Veto vor. Es ging ursprünglich um zusätzliche Zahlungen von rund 17.500 Euro. Die jährlichen Bezüge des BKK-RWE-Chefs liegen derzeit bei 120.000 Euro (plus 15.000 Euro Bonus). Nach dem Nein des BVA sollen die Bezüge jetzt nur um rund 6000 Euro steigen.
Die Chefs der Pronova BKK wollten sich dem Bericht zufolge ursprünglich zusammen rund 48.000 Euro höhere Bezüge genehmigen. Nachdem das BVA eingeschritten ist, klagten sie vor dem Landessozialgericht Rheinland-Pfalz. Das Verfahren soll jetzt beigelegt werden, weil der Vorstandschef das Gehaltsplus auf rund 10.000 Euro reduziert hat. Er verdiente im vergangenen Jahr 137.500 Euro und bekam 34.425 Euro Bonus.
Quelle: ntv.de, mmo/AFP