Wirtschaft

Grube: "Blödsinn" auf dem Busmarkt Bahn beendet Kapitel BerlinLinienBus

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Nach Lage der Dinge verliert Marktführer Flixbus den wichtigsten Konkurrenten auf dem Fernbusmarkt. Die Bahn stelle die Marke BerlinLinienBus ein, verlautet aus Konzernkreisen. Bahnchef Grube hatte das zuvor bereits angedeutet.

Die Deutsche Bahn zieht sich Konzernkreisen zufolge weitgehend aus dem Busgeschäft zurück. Die Marke BerlinLinienBus (BLB) werde eingestellt, sagte ein Mitarbeiter der Bahn. Einige Strecken sollten von IC Bus übernommen werden, der bislang hauptsächlich ins Ausland unterwegs war.

Nach der Freigabe des Fernbusmarktes war in der Branche ein harter Konkurrenz- und Preiskampf ausgebrochen. Beherrscht wird der Busmarkt von Flixbus, der erst im August den Branchen-Zweiten Postbus übernahm. BLB war zuletzt der einzige ernsthafte Konkurrent von Flixbus. Die Bahn stellte ihr Fernbus-Geschäft auf den Prüfstand. Bahnchef Rüdiger Grube hatte zuvor gesagt, er werde den "Blödsinn" auf dem Busmarkt nicht mehr mitmachen und in diesem Jahr noch Entscheidungen fällen. Niemand verdiene derzeit mit Fernbussen Geld.

Laut "Spiegel" sollen einige der mehr als 40 Strecken von BerlinLinienBus vom IC Bus übernommen werden, der bislang vor allem ins Ausland fährt - und der Fernverkehr auf der Straße soll auch besser als bislang mit dem Fernverkehr auf der Schiene vernetzt werden. Dennoch dürfte der Umsatz der Bahn mit Fernbussen deutlich schrumpfen. Die Bahn schrieb in dem Bereich tiefrote Zahlen. Wie aus dem Umfeld des Aufsichtsrats verlautete, machte sie mit ihren beiden Marken zuletzt weniger als 30 Millionen Euro Umsatz pro Jahr, aber rund 15 Millionen Euro Verlust.

Die Bahn hatte ihren Marktanteil auf dem Fernbusmarkt seit Anfang des Jahres von neun auf 14 Prozent gesteigert, wie das Marktforschungsinstitut Iges erst kürzlich errechnet hat. Für das Wachstum hatte fast ausschließlich BLB gesorgt.

Allerdings hatte die Bahn bereits angekündigt, ihre Fernbus-Strategie im zweiten Halbjahr 2016 neu bewerten zu wollen. Der Druck unter den Wettbewerbern bleibe hoch, die Preise aber unverändert niedrig, hatte der Konzern zur Begründung erklärt.

Quelle: ntv.de, wne/rts/dpa

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