Wirtschaft

600 Millionen für Coypright-Piraterie Bayerische Firma verklagt US-Marine

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(Foto: picture alliance / dpa)

Es klingt ein bisschen wie der Kampf David gegen Goliath: Ein IT-Unternehmen aus Oberbayern klagt gegen die U-Regierung. Es geht um Verletzung von Urheberrechtslizenzen in mehr als einer halbe Millionen Fällen - das könnte teuer werden.

Im Kampf gegen Urheberrechtsverletzungen präsentiert sich die USA gerne als Schutzmacht geistigen Eigentums – groß ist die Angst davor, amerikanische Erfinder könnten abgezockt werden. Die Firma Bitmanagement aus dem oberbayerischen Landkreis Starnberg wirft nun ausgerechnet der US-Regierung Copyright-Piraterie in mehr als einer halben Millionen Fällen vor. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, hat das Software-Unternehmen Klage gegen die US-Regierung eingereicht – es geht um viel Geld.

Bitmanagement Software GmbH wirft der US-Navy demzufolge vor, eine von dem Unternehmen aus Bayern entwickelte 3-D-Software hunderttausendfach kopiert und verwendet zu haben – ohne Erlaubnis. Laut "SZ" fordert Bitmanagement 1067,76 Dollar pro Lizenz, also insgesamt gut 596 Millionen Dollar, die die Marine nachzahlen soll.

Konkret geht es dabei um das Programm BS Contact Geo, das geografische Daten dreidimensional visualisieren kann. Laut Klageschrift soll sich das US-Militär für die Technik interessiert und daraufhin Lizenten für 38 Kopien in den Jahren 2011 und 2012 erhalten haben, da die Navy das Programm testen wollte. Der Kopierschutz sei deaktiviert worden, damit das Programm ins System der US-Marine integriert werden konnte. Laut "SZ" soll das Militär signalisiert haben, im Anschluss Lizenzen für den großflächigen Einsatz erwerben zu wollen. Die Militäreinheit habe sogar schriftlich eingeräumt, dass dafür weitere Lizenzen nötig seien.

2013 habe das IT-Unternehmen schließlich durch "weitergeleitete Mails" bemerkt, dass die Navy begonnen habe, Kopien von BS Contact Geo auf weitere Rechner zu laden – obwohl die Verhandlungen für den Kauf weiterer Lizenzen noch liefen. Bitmanagement habe daraufhin erfolglos Nachzahlungen gefordert, schreibt die Zeitung. Die US-Navy lehnte eine Stellungnahme offenbar ab und verwies auf das laufende Verfahren.

Quelle: ntv.de, jgu

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