Wirtschaft

Mann aus der Stahlbranche Blessing wird VW-Personalchef

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Es ist kein leichter Job, den Karlheinz Blessing übernimmt. Der erfahrene Stahlmanager ist nun für das Personal beim kriselnden Autoriesen VW zuständig. Er übernimmt Horst Neumann, der in den Ruhestand gegangen ist.

Mitten in der größten Krise der Konzerngeschichte bekommt Volkswagen mit dem Stahlmanager Karlheinz Blessing einen neuen Personalvorstand. Der Aufsichtsrat stimmte bei seiner Sitzung dem Vorschlag der Arbeitnehmerseite für den vakanten Spitzenposten bei Europas größtem Autobauer zu.

"Dr. Blessing ist eine Persönlichkeit mit hoher unternehmerischer und sozialer Kompetenz", sagte Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch. Er übernehme die Aufgabe in einer schwierigen Zeit. Blessing habe in seinen bisherigen Funktionen "nachhaltig unter Beweis gestellt, dass er solche Situationen sehr gut meistern kann", betonte Pötsch.

Der 58-jährige Stahlmanager soll sein Amt zum Jahreswechsel antreten. Er wolle sich "mit aller Kraft dafür einsetzen", die Erfolgsgeschichte von Volkswagen fortzusetzen. Blessings Vorgänger Horst Neumann war Ende November in den Ruhestand gegangen. Der Ernennung war eine lange Suche nach einem geeigneten Kandidaten vorausgegangen. In der Zwischenzeit hatte VW-Chef Matthias Müller den Posten mit übernommen.

"Manager mit eigener Meinung und Haltung"

Der lange Zeit als Topfavorit gehandelte VW-Betriebsratschef Bernd Osterloh hatte überraschend vor einigen Wochen auf den hoch dotierten Posten verzichtet. Mitten im weltweiten Abgas-Skandal mit den unabsehbaren Konsequenzen für die Belegschaft wolle er "seine Kollegen nicht allein" lassen, sagte Osterloh. Insbesondere unter den Leiharbeitern kursiert die Angst vor einem Verlust des Arbeitsplatzes infolge der weltweiten Abgaskrise.

"Karlheinz Blessing hat an der Spitze der Saarhütten auch wirtschaftlich schwierige Situationen verantwortungsvoll und sozial gerecht gemeistert", betonte Osterloh. Er sei ein Manager mit eigener Meinung und Haltung.

Mit Blessing übernimmt ein erfahrener Stahlmanager das Ruder für die künftige Personalplanung. Er ist damit verantwortlich für die weltweit rund 600.000 Arbeitsplätze im VW-Konzern.

Neuer Entwicklungsvorstand

Volkswagen besetzte zudem die Position des wegen der Diesel-Affäre beurlaubten VW-Entwicklungschefs Heinz-Jakob Neußer neu. Entwicklungsvorstand der Marke Volkswagen werde mit sofortiger Wirkung der 51-jährige Frank Welsch, teilte VW mit. Ralf Brandstätter übernimmt das Ressort Beschaffung.

Neußer, in dessen Amtszeit es zur Manipulation von Stickoxid-Werten bei rund elf Millionen Diesel-Fahrzeugen kam, war Ende September nach Informationen aus Konzernkreisen beurlaubt worden. Er stehe dem Unternehmen für eine andere Aufgabe zur Verfügung, hieß es in Wolfsburg.

Quelle: ntv.de, wne/dpa/rts

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