Verstoß gegen Sanktionen Britischer Tabakkonzern zahlt 570 Millionen Euro Strafe
26.04.2023, 13:13 Uhr Artikel anhören
Auch Staatschef Kim Jong Un greift gern mal zur Zigarette.
(Foto: picture alliance/dpa/kcna)
Die internationalen Sanktionen gegen Nordkorea sind vielfältig - dazu gehört etwa auch das Einfuhrverbot von Zigaretten aus westlichen Staaten. Ein britischer Tabakkonzern versucht das Verbot aber zu umgehen. Genutzt hat es am Ende nichts.
Der Tabakriese British American Tobacco (BAT) zahlt in den USA wegen Verstößen gegen Nordkorea-Sanktionen umgerechnet rund 570 Millionen Euro Strafe. Der britische Konzern gab eine Zahlung von 635 Millionen US-Dollar an die US-Behörden bekannt. Im Gegenzug werden US-Ermittlungen zu den Sanktionsverstößen eingestellt.
BAT-Chef Jack Bowles erklärte, das Unternehmen bedaure früheres "Fehlverhalten" im Zusammenhang mit Geschäftsaktivitäten der Jahre 2007 bis 2017. Demnach wurden alle Aktivitäten im Zusammenhang mit Nordkorea im September 2017 eingestellt.
Plan mit hohem Risiko
Das US-Justizministerium erklärte, British American Tobacco und ein Tochterunternehmen in Singapur hätten einen "ausgeklügelten Plan" ausgeheckt, um unter Umgehung von US-Sanktionen Tabakprodukte in Nordkorea zu verkaufen. Das Ministerium sprach von einer Strafe von mehr als 629 Millionen Dollar. "Das ist die höchste Strafe im Zusammenhang mit Nordkorea-Sanktionen in der Geschichte des Justizministeriums", erklärte Ministeriumsvertreter Matthew Olsen in Washington.
Die internationale Staatengemeinschaft hat wegen Nordkoreas Raketen- und Atomwaffenprogramm eine Reihe von Sanktionen gegen das Land verhängt. Der Führung in Pjöngjang gelingt es aber immer wieder, die Sanktionen zu umgehen.
Quelle: ntv.de, loe/AFP