Wirtschaft

Meta bricht ein Caterpillar bringt den Dow voran

Ein wenig zurückhaltend agieren Anleger, weil die Schwergewichte Apple und Amazon erst nachbörslich Zahlen vorlegen.

Ein wenig zurückhaltend agieren Anleger, weil die Schwergewichte Apple und Amazon erst nachbörslich Zahlen vorlegen.

(Foto: IMAGO/Xinhua)

Die Sorgen vor einer unmittelbar bevorstehenden Rezession lassen etwas nach, zudem locken einige ermutigende Firmenbilanzen Anleger am Donnerstag zurück an die Wall Street. Ein Kurssturz der Facebook-Mutter Meta lastet allerdings schwer auf Technologiewerten.

Uneinheitlich hat sich die Wall Street am Donnerstag gezeigt. Neue Quartalszahlen lagen überwiegend auf der freundlichen Seite. Allerdings fiel das BIP zum dritten Quartal besser aus als erwartet, was Zinssorgen befeuern könnte. Ein zugleich veröffentlichter Preisindex signalisierte langsameren Preisdruck. Damit kamen wieder vage Hoffnungen auf eine weniger straffe Geldpolitik auf. Der Dow-Jones-Index gewann 0,6 Prozent, der S&P-500 sank um 0,6 Prozent und der Nasdaq-Composite verlor 1,6 Prozent.

Meta
Meta 752,45

Teilnehmer sprachen von einem eher etwas zurückhaltenden Geschäft, weil die Technologiegiganten Apple und Amazon am Abend nach Börsenschluss Geschäftszahlen vorlegen sollten. Auch Intel sollte dann an der Reihe sein. Am Vortag hatten enttäuschende Ergebniszahlen von Technologieunternehmen wie Alphabet und Microsoft den Markt gebremst und vor allem die Nasdaq-Indizes nach unten gezogen, am späten Abend nach Börsenschluss kam dann noch Meta mit enttäuschenden Zahlen.

Händler monierten, dass diese Unternehmen wegen ihrer hohen Bewertungen sehr anfällig für jegliche Anzeichen struktureller oder zyklischer Probleme seien. "Die Erkenntnis, dass die Macht der großen Technologieunternehmen nicht immun gegen die Konjunkturabschwächung ist, hat sich durchgesetzt. Die Hoffnungen haben sich zerschlagen, dass sie in dieser US-Bilanzsaison Widerstandsfähigkeit zeigen würden", sagt Susannah Streeter, Analystin bei Hargreaves Lansdown.

Auch Honeywell erfreut

Caterpillar
Caterpillar 358,00

Sehr gut kamen die Zahlen von Caterpillar (+7,7%) an. Der Baumaschinenhersteller hatte aufgrund starker Nachfrage einen höheren bereinigten Gewinn vorzuweisen. Die Honeywell-Aktie (+3,3%) wurde von einem erhöhten Ausblick getrieben. Auch Merck & Co (+1,4%) hat nach starken Umsatz- und Gewinnkennziffern die Prognose angehoben. Allerdings sank der Nettogewinn deutlich. McDonald's (+3, 3%) hat mit höherpreisigem Angebot den Umsatz in den USA angekurbelt.

Meta reagierte mit einem Kurseinbruch um fast 25 Prozent auf den Zahlenausweis. Der Facebook-Mutterkonzern hat wegen schwacher Einnahmen aus Digitalwerbung im dritten Quartal erneut einen Umsatzrückgang verbucht. Zudem verfehlte der Gewinn die Erwartungen. Ford stieg um 1,6 Prozent. Eine Abschreibung in Milliardenhöhe hat den US-Autobauer im dritten Quartal in die Verlustzone gedrückt, bereinigt schnitt der Konzern aber besser als erwartet ab.

Zweitstärkster Wert im Dow war Boeing mit plus 4,5 Prozent. Nachdem die Titel am Mittwoch in Reaktion auf die enttäuschenden Geschäftszahlen des Flugzeugherstellers kräftig nachgegeben hatten, setzten Anleger nun auf positive Nachrichten auf der Investorenveranstaltung am 2. November.

US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,85

Der Dollar legte gegen den Euro mit der EZB-Zinsentscheidung zu. Zwar fiel die Zinserhöhung mit 75 Basispunkten aus wie erwartet, doch der "weniger aggressive" Ton deutete für Neil Wilson von markets.com darauf hin, dass weniger Zinserhöhungen erforderlich seien. Der Euro fiel wieder unter die Parität und notierte bei etwa 0,9970 Dollar.

Der Anleihemarkt drehte mit den BIP-Daten ins Plus. Die Zehnjahresrendite rutschte wieder unter die Marke von 4 Prozent. Zwar fiel das US-BIP höher aus als erwartet, doch die private Inlandsnachfrage ohne Lager, eine Art Kern-BIP, stagnierte im dritten Quartal, wie die LBBW hervorhob. Zudem hat sich ein Preisindex langsamer entwickelt als erwartet. Ökonomen schrieben überdies das etwas bessere BIP einem hohen Handelsbilanzüberschuss der USA zu, das aber nicht von Dauer sein dürfte, da ein starker Dollar auf eine sich eintrübende Wirtschaft treffe.

Die Ölpreise legten aufgrund der starken BIP-Daten zu und bauten damit ihre Gewinne aus der laufenden Woche etwas aus.

Quelle: ntv.de, ino/DJ

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