Wirtschaft

"Superfood"-Anbau auch in Europa Chia-Importe kommen zunehmend aus Afrika

Chia-Samen sind reich an Antioxidantien, Proteinen, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen.

Chia-Samen sind reich an Antioxidantien, Proteinen, Ballaststoffen, Vitaminen und Mineralstoffen.

(Foto: dpa)

Lebensmittel, die gesundheitsfördernd sein sollen, dringen vermehrt aus dem Ausland auf den deutschen Markt. Dabei kommen die Importe beim "Superfood" Chia immer häufiger vom afrikanischen Kontinent.

Der Import von Chia hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr Richtung Afrika entwickelt. Zentralamerikanische Exporteure des Nahrungsmittels bekommen somit verstärkt Konkurrenz. Deutsche Chia-Händler haben Afrika längst im Blick. Während 2014 noch 105 Chia-Importe hierzulande verzeichnet wurden, waren es 2016 mit 212 bereits mehr als doppelt so viel. Das teilte der Zoll mit.

Die größten afrikanischen Chia-Exporteure nach Deutschland sind Ägypten, Äthiopien und Uganda. Die weltweit größten Exporte kommen nach wie vor aus zentral- und südamerikanischen Ländern, aus denen die Trendpflanze stammt.

Das "Superfood" ist vor allem in den USA und Europa seit einigen Jahren angesagt. Der Umsatz mit Chia in Deutschland ist zwischen Juni 2016 und Juni 2017 um 15 Prozent auf 23,6 Millionen Euro gestiegen, teilte das Marktforschungsinstitut Nielsen mit.

Afrika profitiert von Doppel-Ernte

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Die afrikanischen Hersteller seien besonders im Kommen, weil sie ideale Anbaubedingungen liefern. Weniger als zwölf Stunden Tageslicht und warme Temperaturen seien ideal für Chia, sagt Simone Graeff-Hönninger, Agrarwissenschaftlerin an der Universität Hohenheim. Afrikanische Bauern haben zudem den Vorteil, wegen der zwei Regensaisons zwei Mal pro Jahr ernten zu können.

Wissenschaftler der Universität Hohenheim versuchen inzwischen auch in Deutschland Chia-Samen anzubauen. Da die "Superfood"-Pflanzen sehr kälteempfindlich sind, galt ein Anbau in mitteleuropäischen Gefilden lange als unmöglich. Unter die Bezeichnung "Superfood" fallen Lebensmittel, die einen gesundheitlichen Vorteil mit sich bringen sollen - darunter etwa Quinoa, Yacon und auch Chia.

Quelle: ntv.de, mba/dpa

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