Wirtschaft

"Nur" 7,0 Prozent Chinas Wachstum kühlt ab

Das Wachstum schwächt sich ab, ist aber immer noch gigantisch.

Das Wachstum schwächt sich ab, ist aber immer noch gigantisch.

(Foto: imago/Westend61)

Chinas Wirtschaftswachstum hat sich im ersten Quartal weiter verlangsamt und ist auf den niedrigsten Wert seit sechs Jahren gesunken. Es ist die neueste in einer Reihe von enttäuschenden Nachrichten - ein Grund zur Sorge ist das jedoch nicht wirklich.

Chinas Wirtschaft hat im ersten Quartal weiter an Fahrt verloren. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte von Januar bis März um 7,0 Prozent zu, die niedrigste Wachstumsrate seit sechs Jahren. Chinas Wirtschaft verspüre Abwärtsdruck, aber das Wachstum befinde sich in einer vernünftigen Spanne, sagte der Sprecher des Statistikbüros, Sheng Laiyun.

Ökonomen hatten mit einem BIP zum Jahresauftakt in dieser Größenordnung gerechnet. Im vierten Quartal 2014 war die Wirtschaft Chinas noch mit 7,3 Prozent gewachsen. Die Industrieproduktion stieg im März zwar um 5,6 Prozent, es ist allerdings der niedrigste Zuwachs seit der globalen Finanzkrise 2008. Experten hatten einen Anstieg von 6,9 Prozent prognostiziert.

Für das Gesamtjahr 2015 erwartet die Regierung in Peking nach früheren Angaben beim Bruttoinlandsprodukt lediglich ein Plus von rund sieben Prozent. 2014 waren es 7,4 Prozent. Das war die schwächste Wachstumsrate seit 24 Jahren. Den Exporteuren macht die globale Konjunkturflaute zu schaffen. Zudem leidet die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt unter einer schwächelnden Binnennachfrage und einem abkühlenden Immobilienmarkt.

Erst am Montag hatte China einen überraschenden Einbruch seiner Exporte bekanntgegeben. Die Ausfuhren waren im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 15 Prozent gefallen. Die wirtschaftliche Entwicklung wird von der Führung in Peking mit großer Aufmerksamkeit verfolgt, weil eine Schwäche in der Exportwirtschaft auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt haben könnte. Die kommunistische Regierung fürchtet, dass es bei einem Anstieg der Erwerbslosigkeit zu Unruhen kommen könnte. Nach Angaben des Statistikamtes liegt die Arbeitslosenquote bei 5,1 Prozent.

Bei allen Schwierigkeiten ist China nach wie vor ein wichtiger globaler Wachstumstreiber. Trotz der Abschwächung des Wachstums ist die 10 Billionen Dollar schwere Wirtschaft fünf Mal größer als noch vor einem Jahrzehnt und steuert zwei Mal so viel zum globalen Wachstum bei wie die USA.

Quelle: ntv.de, bdk/rts/DJ

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