Wirtschaft

Stärkere Lohnzuwächse wirken Deutsche Arbeitskosten gehen hoch

Die Arbeit wird in Deutschland spürbar teurer. Höhere Bruttoverdienste und Lohnnebenkosten sorgen im abgelaufenen Quartal für eine spürbare Steigerung der Arbeitskosten. Innerhalb der EU belegt Deutschland aber keinen vorderen Rang.

Auf Jahressicht liegt die deutsche Veränderungsrate leicht über dem EU-Durchschnitt.

Auf Jahressicht liegt die deutsche Veränderungsrate leicht über dem EU-Durchschnitt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Arbeitskosten in der deutschen Wirtschaft haben im ersten Quartal 2015 spürbar zugenommen. Wie das Statistische Bundesamt berichtete, stiegen die Arbeitskosten je Arbeitsstunde gegenüber dem Vorquartal um 1,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresquartal lagen sie kalenderbereinigt um 3,2 Prozent höher. Die Arbeitskosten setzen sich aus den Bruttoverdiensten und den Lohnnebenkosten zusammen.

Die Kosten für Bruttoverdienste erhöhten sich im Zeitraum vom ersten Quartal 2014 bis zum ersten Quartal 2015 kalenderbereinigt um 2,9 Prozent, die Lohnnebenkosten stiegen um 4,3 Prozent.
Wirtschaftswissenschaftler haben vorgebracht, dass stärkere Lohnzuwächse in Deutschland bei der Bewältigung der Krise in Europa helfen würden, weil die Krisenländer dann mehr in die größte Volkswirtschaft des Kontinents exportieren könnten.

Für das Jahr 2014 liegen für alle 28 EU-Mitgliedstaaten Veränderungsraten der Arbeitskosten im produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich vor. Nach diesen Ergebnissen verteuerte sich in Deutschland eine Stunde Arbeit im Vergleich zum Vorjahr kalenderbereinigt um 1,7 Prozent. In der gesamten EU lag der durchschnittliche Anstieg der Arbeitskosten in diesem Zeitraum bei 1,4 Prozent.

Estland an der Spitze

Die höchsten Zuwachsraten innerhalb der EU wiesen Estland (plus 6,9 Prozent), Lettland und Rumänien (jeweils plus 5,8 Prozent) sowie die Slowakei (plus 5,0 Prozent) auf. In Griechenland sanken die Arbeitskosten um 0,3 Prozent - auf Basis der ersten zwei Quartale sowie des vierten Quartals 2014 berechnet.

In Zypern (minus 3,1 Prozent) und Portugal (minus 1,9 Prozent) waren die Arbeitskosten ebenfalls rückläufig. In Irland sanken sie um 0,4 Prozent wie auch in Kroatien, wo der Arbeitskostenindex auf Basis der ersten zwei Quartale berechnet wurde.

In Frankreich fiel der Anstieg der Arbeitskosten mit plus 0,7 Prozent deutlich geringer aus als in Deutschland, was hauptsächlich auf einen Rückgang der Lohnnebenkosten zurückzuführen ist.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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