Was Arbeitgeber attraktiv macht Deutsche wollen vor allem Geld verdienen
24.06.2017, 14:46 Uhr
Bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ticken Männer anders als Frauen.
(Foto: imago/Westend61)
Geht es um das Anwerben von Fachkräften, locken viele Unternehmen mit innovativen Produkten, gesunder Work-Life-Balance oder lukrativen Fortbildungen. Alles nicht so wichtig, zeigt nun eine Studie. Die Arbeitnehmer wollen vor allem eines.
Die Deutschen arbeiten einer Umfrage zufolge in erster Linie, um Geld zu verdienen. Wichtig bei der Beurteilung des Arbeitgebers sind vor allem die Vergütung und die Jobsicherheit, wie eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Innofact im Auftrag der Targobank ergab. Andere Aspekte des Arbeitslebens wie Karrierechancen oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf spielen demnach eine deutlich geringere Rolle.
Auf die Frage, was ihnen bei einem Arbeitgeber wichtig sei, antworteten knapp zwei Drittel der Befragten: die Vergütung. Die Bezahlung landet damit auf Platz eins der Top-Arbeitgebermerkmale. Kaum weniger wichtig war für die Befragten die Arbeitsplatzsicherheit. Erst mit deutlichem Abstand folgten andere Aspekte des Arbeitslebens wie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf mit rund 37 Prozent, gefolgt von Karrierechancen mit zehn Prozentpunkten weniger.
Dabei gab es allerdings deutliche geschlechtsspezifische Unterschiede. Rund 40 Prozent der Frauen, aber nur 34 Prozent der Männer sahen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf als wichtiges Merkmal eines Arbeitgebers. Umgekehrt stuften 30 Prozent der Männer, aber nur 22 Prozent der Frauen Karrierechancen und Entwicklungsmöglichkeiten als wichtiges Merkmal ein.
Kaum eine Rolle spielte für die Befragten die Qualität der hergestellten Produkte. Nicht einmal jeder fünfte Befragte fand diesen Aspekt wichtig. Auch der Innovationsfähigkeit des Arbeitgebers maßen nur sieben Prozent der Beschäftigten große Bedeutung bei. Bei den Top-Gründen für einen Jobwechsel spielte die Bezahlung dagegen eine eher untergeordnete Rolle. Als Hauptgründe nannten zwei Drittel der Befragten, dicht gefolgt von Streitigkeiten mit dem Vorgesetzten und hohe Stressbelastung. Fast die Hälfte beklagte aber auch unbezahlte Mehrarbeit. Geringe Gehaltsentwicklung nannten dagegen "nur" 38 Prozent als mögliches Kündigungsmotiv.
Quelle: ntv.de, ath/dpa