Wirtschaft

Absatz geht nochmals zurück Deutschland reißt erneut Wärmepumpen-Ziel deutlich

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Robert Habeck bei einem Besuch des Wärmepumpencampus in München im September.

Robert Habeck bei einem Besuch des Wärmepumpencampus in München im September.

(Foto: picture alliance/dpa)

Wärmepumpen sollen bei der angestrebten CO2-Neutralität des Landes einen zentralen Beitrag leisten. Dazu sind viele nötig. Die Ampel will bis 2030 sechs Millionen installiert haben. Im Umkehrschluss müssten jährlich 500.000 verkauft werden. Das klappt das dritte Jahr in Folge nicht.

Einem Bericht des "Handelsblatts" zufolge kommt die Wärmewende in Deutschland nicht voran. Im dritten Jahr in Folge dürften wieder deutlich weniger als 500.000 neue Wärmepumpen eingebaut werden. Dieses Ziel hatte Wirtschaftsminister Robert Habeck 2022 ausgegeben. Zahlen des Ministeriums und der Heizungsindustrie deuten aber klar darauf hin, dass die Einbauzahlen wie 2022 und 2023 darunterliegen werden.

Nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) wurden in Deutschland in der Zeit von Januar bis Oktober lediglich 162.500 Wärmepumpen verkauft, so das "Handelsblatt". Das ist bereits ein Rückgang um fast die Hälfte (49 Prozent) im Vergleich mit dem Vorjahreszeitraum.

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums wurden in diesem Jahr bis Ende November 172.000 Anträge auf Förderung eines Heizungstauschs bei der staatlichen Förderbank KfW gestellt. Beim BDH heißt es laut "Handelsblatt", man rechne bis zum Jahresende mit dem Verkauf von etwa 200.000 Wärmepumpen. 2022 konnten 236.000 Stück verkauft werden, im Vorjahr wurde mit 356.000 ein Rekord erzielt. Aber selbst der reicht nicht, um das in der Regierung gesteckte Ziel zu erreichen.

Anbieter sollten Produktion hochfahren

Habeck will die Zahl der Wärmepumpen in Deutschland bis 2030 auf sechs Millionen erhöhen. Aktuell liegt die Zahl unter zwei Millionen. Habeck und Bauministerin Klara Geywitz von der SPD hatten nach der Amtsübernahme 2021 mehrere "Wärmepumpen-Gipfel" veranstaltet, zu denen Vertreter der Heizungsbranche eingeladen waren.

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Habeck und Geywitz stellten die Unternehmensvertreter darauf ein, ihre Produktionskapazitäten für Wärmepumpen deutlich zu erhöhen, um die angepeilte "Wärmewende" voranzutreiben. Ziel ist ein klimaneutraler Gebäudebestand, so die beiden Ministerien. Da gerade im Gebäudesektor ungemein viel Energie gebraucht wird, sollten Wärmepumpen einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Neutralität des Landes leisten.

Mit dem novellierten Gebäudeenergiegesetz (GEG) schuf die Bundesregierung dafür einen gesetzlichen Rahmen. Neue Heizungen müssen seit 1. Januar 2024 zu mindestens 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. In Debatten gab es immer wieder heftigen Streit um das Gesetz. Es wurde mehrfach abgeschwächt. Aufgrund der lange Zeit unklaren Situation, ließen sich zahlreiche Verbraucher Gas- oder Ölheizungen einbauen.

Quelle: ntv.de, als

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