Eintägiger Homeworking-Test Die EZB probt den Ernstfall
07.03.2020, 15:46 Uhr
Am kommenden Donnerstag trifft sich der EZB-Rat zu seiner nächsten geldpolitischen Sitzung.
(Foto: picture alliance/dpa)
Bei der Europäischen Zentralbank in Frankfurt am Main arbeiten 3700 Beschäftigte. Falls sich jemand von ihnen mit dem Coronavirus anstecken sollte, will die Zentralbank vorbereitet sein. Sie ruft die Angestellten dazu auf, am Montag von zu Hause aus zu arbeiten.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre rund 3700 Beschäftigten in Frankfurt am Main aufgerufen, am Montag von Zuhause aus zu arbeiten. Damit will die Zentralbank ihren Notfallplan testen, der bei einer Infizierung von Mitarbeitern mit dem neuartigen Coronavirus in Kraft treten würde, sagte eine EZB-Sprecherin. Sie bestätigte damit einen Bericht der "Börsen-Zeitung".
Mit dem eintägigen Homeworking-Test soll vor allem die IT-Infrastruktur der Zentralbank getestet werden - also etwa Laptops und Datenübermittlung. Eine Infektion mit dem Coronavirus könnte es nötig machen, dass einige oder sogar alle Mitarbeiter der Bank von Zuhause aus arbeiten müssen.
Der Zugang zu den EZB-Gebäuden in Frankfurt sei den Mitarbeitern am Montag nicht verboten, aber die EZB gehe davon aus, dass der weit überwiegende Teil zu Hause bleiben und von dort aus arbeiten werde, schrieb die "Börsen-Zeitung". Der Aufruf betreffe auch jene Mitarbeiter, die in Bereichen arbeiten, die als besonders sensibel gelten, wie etwa Marktoperationen oder Zahlungsverkehr.
Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft
Die EZB hatte bereits am Mittwoch erste Vorsichtsmaßnahmen wegen der Ausbreitung des Coronavirus getroffen. Die Mitarbeiter sollen auf nicht unbedingt nötige Dienstreisen verzichten, alle nicht notwendigen Besuche sollen unterbleiben, Konferenzen in den Räumlichkeiten der EZB wurden verschoben.
Am kommenden Donnerstag trifft sich der EZB-Rat zu seiner nächsten geldpolitischen Sitzung. Beraten werden die Ratsmitglieder über zusätzliche Maßnahmen zur Stützung der Wirtschaft in der Eurozone wegen der Belastungen durch die Coronavirus-Epidemie.
Quelle: ntv.de, jki/AFP