"Phänomenales Quartal" Disney verleiht sich Superkräfte
08.08.2012, 00:38 Uhr
"Merida – Legende der Highlands" macht sich gut an der Kinokasse.
(Foto: picture alliance / dpa)
Der Entertainment-Konzern Disney feiert den größten Quartalsgewinn der Firmengeschichte. Nachdem der Film "John Carter" beim Publikum wenige Freunde findet, spielen "The Avengers" und "Merida – Legende der Highlands" Milliarden ein. Eine "Avengers"-Fortsetzung ist schon in Planung. Anleger finden aber auch Kritikpunkte.
Die Superkräfte der "Avengers" machen auch die Bilanz von Disney stark. Der US-Unterhaltungsriese schloss das vergangene Quartal mit einem Rekordgewinn von 1,83 Mrd. Dollar (2,27 Mrd. Euro) ab. Das waren 24 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Zu dem Plus trugen fast alle Konzernbereiche bei, am größten war jedoch der Beitrag der zuletzt schwächelnden Kinosparte. Vor allem dank dem Superhelden-Spektakel schoss der operative Gewinn auf 313 Mio. Dollar hoch – von 49 Mio. im Vorjahr. Mit geschätzten Einnahmen von mehr als 1,4 Mrd. Dollar weltweit sorgten Iron Man und Co. für den .
Superhelden-Welle ist noch nicht vorbei
Für Disney muss es eine besondere Erleichterung sein: Erst Anfang des Jahres verbrannte der Flop des ambitionierten Mars-Abenteuers mehrere hundert Millionen Dollar. Der Chef der Kino-Sparte warf das Handtuch. Jetzt füllte auch der neue Pixar-Animationsfilm die Kassen.
Disney will nun die reiten: "Avengers"-Regisseur Joss Whedon wird auch die Fortsetzung drehen, heißt es. Der Erfolg zeigt auch, dass es doch eine gute Entscheidung war, 2009 für mehr als vier Milliarden Dollar das Zuhause der Superhelden – den Comic-Spezialisten Marvel – zu kaufen.
Spiele sind die Problem-Sparte
Der Disney-Konzernumsatz kletterte in dem Ende Juni abgeschlossenen dritten Vierteljahr um vier Prozent auf 11,09 Mrd. Dollar. Das war weniger als am Markt erwartet worden war, während der Gewinn die Prognosen der Analysten deutlich übertraf. Die Aktie gab nach Börsenschluss zeitweise um rund 1,6 Prozent nach.
Wichtigster Geldbringer von Disney blieb das Fernsehgeschäft mit Sendern wie ABC – es steuerte rund zwei Drittel des operativen Gewinns von insgesamt 3,24 Mrd. Dollar bei. Die brachten mit 630 Mio. Dollar rund ein Fünftel mehr als vor einem Jahr ein. Unter anderem durch bessere Verkäufe von Fanartikeln stieg das operative Ergebnis bei Verbraucherprodukten um gut ein Drittel auf 209 Mio. Dollar. Nur die Spielesparte Disney Interactive fuhr rote Zahlen von 42 Mio. Dollar ein. Damit wurde der Verlust im Jahresvergleich immerhin halbiert. Disney-Chef Robert Iger sprach von einem "phänomenalen Quartal".
Quelle: ntv.de, dpa