Wirtschaft

Ausschüttung schlägt Zins Dividendenfonds gegen kalte Enteignung

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(Foto: picture alliance / dpa)

Bundesanleihen gelten über Jahre als solider Hafen für Anleger. Doch seit die Europäische Notenbank die Zinsen nahe bei null hält, werfen auch diese kaum noch etwas ab. Und so richtet sich der Blick einmal mehr auf Aktien und Fonds - mit dem Schwerpunkt Dividende.

Deutsche Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit werfen nicht einmal mehr eine Rendite von einem Prozent ab. Unter Berücksichtigung von Geldentwertung, Bankgebühren und Abgeltungssteuer bleibt gar nichts mehr übrig - vielmehr verliert das investierte Kapital real an Wert. Der Begriff "kalte Enteignung" macht bereits die Runde. In Zeiten extremer Niedrigzinsen suchen die Anleger nach besseren Alternativen, um ihren Ertragsbedarf zu decken.

Peter Brandstaeter ist geschäftsführender Gesellschafter des Fonds Ladens und ein vehementer Befürworter von Investmentfonds als ideale Anlage für private und institutionelle Investoren. (fonds-laden.de)

Peter Brandstaeter ist geschäftsführender Gesellschafter des Fonds Ladens und ein vehementer Befürworter von Investmentfonds als ideale Anlage für private und institutionelle Investoren. (fonds-laden.de)

Dabei tritt die Dividende wieder stärker in den Mittelpunkt des Interesses. Das gilt vor allem für Privatanleger. Denn sie können weitaus flexibler agieren als institutionelle Investoren. Versicherungen, Pensionskassen und Banken sind durch den Gesetzgeber hinsichtlich ihrer Anlagestruktur zum Teil drastisch eingeschränkt. Unabhängig von vorgegebenen Schutzgedanken für deren Kunden besteht hier auch ein ausgeprägtes Eigeninteresse des Staates, sichere Absatzmärkte für seine Anleihen - sprich Schulden - zu sichern.

Bonität vs Rendite

Ein Ausweg für Zinsanleger besteht darin, bei der Qualität der Anleihen auch vermeintlich schlechtere Bonitäten in Kauf zu nehmen, um höhere Renditen zu erzielen. Doch damit steigen unter Umständen die Ausfall- und Wechselkursrisiken. Allerdings stellt sich die Frage, ob Anleihen eines gesunden Unternehmens unbedingt schlechter einzuschätzen sind, als die Titel eines verschuldeten Staates, der nur über Stützungsmaßnahmen seine Verpflichtungen erfüllen kann.

Unabhängig davon sind Anleihen bester Bonität ebenfalls keineswegs eine sichere, das heißt wertbeständige Kapitalanlage. Bei ihnen bestehen erhebliche Zinsänderungs- und damit Kursrisiken. Nach Einschätzung von Standard & Poor`s könnten in den USA bis Ende 2015 die Zinsen von zehnjährigen Staatsanleihen auf bis zu 3,3 Prozent steigen. Das entspräche einem Plus von rund einem Prozentpunkt. Ein solcher Zinsanstieg hätte erhebliche Kursabschläge zur Folge.

Dividenden schlagen Aktien

Wir halten eine stärkere Hinwendung zu Aktien für die geeignete Investmentstrategie, um auch netto eine reale Rendite zu erzielen. Studien belegen, dass historisch betrachtet in nahezu allen entwickelten Ländern Aktien einen höheren Ertrag als Anleihen geliefert haben. Derzeit bieten die Dax-Unternehmen eine durchschnittliche Dividendenrendite von 2,8 Prozent, beim Euro Stoxx 50 liegt sie bei 3,6 Prozent und beim Dow Jones bei 2,7 Prozent. In den Schwellenländern ist teilweise sogar noch einiges mehr zu erzielen.

Noch einmal zum Vergleich: Deutsche Bundesanleihen mit zehnjähriger Laufzeit rentieren aktuell mit 0,8 Prozent. Natürlich sind Erträge immer mit entsprechenden Risiken verbunden, die sich überwiegend in Schwankungen niederschlagen. Diese sind bei Aktien in der Regel größer als bei Anleihen. Allerdings sind erfahrungsgemäß Aktien mit einer ansehnlichen Dividendenrendite stabiler als solche, die keine oder sehr geringe Ausschüttungen bieten. Außerdem lassen sich mit Dividenden mögliche Kursverluste zumindest teilweise ausgleichen.

Gute Rahmenbedingungen

Derzeit bietet sich für Aktieninvestments ein durchaus positives Umfeld. Die aktuelle Wirtschaftslage sieht gar nicht schlecht aus. Ungeachtet der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten wachsen die ertragsstarken Volkswirtschaften und deren Unternehmen weiter. Eine gute Möglichkeit, daran zu partizipieren, stellt die Kombination des Schroder ISF European Dividend Maximiser (WKN A0M1PE) mit dem Capital International US Growth and Income (WKN 806375) dar. Wie der Name bereits sagt, ist der Schroder-Fonds auf europäische Dividendenaktien ausgerichtet. Die Ausschüttungen finden hier vierteljährlich statt - die letzte Zahlung belief sich Ende Juni auf 1,25 Euro. Mit dem Capital International US Growth and Income decken Anleger den amerikanischen Aktienmarkt ab. Der Fonds fokussiert ebenfalls dividendenstarke Titel, behält die Ausschüttungen aber ein und reinvestiert sie.

Beide Fonds verfügen über eine für Aktienprodukte ungewöhnlich niedrige Volatilität von 7,5 beziehungsweise 6,9 Prozent (ein Jahr). Anleger, denen dies noch immer zu hoch ist, können zusätzlich Mischfonds oder gute Rentenfonds aus dem Bereich Noninvestmentgrade beimischen. So erhalten sie ein Depot, das beispielsweise einen Ausschüttungsertrag von fünf Prozent generiert und bei einer geringen Schwankungsbreite zusätzliches Kurspotenzial offeriert. Darüber hinaus bietet die Aktienseite einen Inflationsschutz, den Zinsanlagen nicht vorweisen können.

Disclaimer

Diese Publikation dient nur zu Informationszwecken und zur Nutzung durch den Empfänger. Sie stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung seitens oder im Auftrag des Fonds Laden zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Investmentfonds dar. Die in der vorliegenden Publikation enthaltenen Informationen wurden aus Quellen zusammengetragen, die als zuverlässig gelten. Fonds Laden gibt jedoch keine Gewähr hinsichtlich deren Zuverlässigkeit und Vollständigkeit und lehnt jede Haftung für Verluste ab, die sich aus der Verwendung dieser Information ergeben.

Quelle: ntv.de

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