Wirtschaft

Nächster Test für die Autobauer Dobrindt will CO2-Ausstoß prüfen lassen

Aus den CO2-Emissionen lassen sich Rückschlüsse auf den realen Spritverbrauch ziehen.

Aus den CO2-Emissionen lassen sich Rückschlüsse auf den realen Spritverbrauch ziehen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Bundesverkehrsminister will offenbar den CO2-Ausstoß von Autos genauer untersuchen lassen. Ein Medienbericht legt nahe, dass die Messungen sogar schon vorliegen: Allerdings hält Dobrindt die exakten Werte bislang unter Verschluss.

Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt will nach Stickoxid möglicherweise auch den CO2-Ausstoß von Autos auf mögliche Unregelmäßigkeiten überprüfen lassen. Die Untersuchungskommission, die für die Aufklärung der durch Volkswagen ausgelösten Abgas-Affäre geschaffen wurde, solle bestehen bleiben. Das Gremium werde weiter benötigt, sagte der CSU-Politiker der "Süddeutschen Zeitung".

"Stickoxid steht gerade im Vordergrund, aber auch CO2 kann uns beschäftigen." Die Aufklärungsarbeit sei noch nicht zu Ende. Wie HR Info berichtet, hat das Bundesverkehrsministerium bereits bei den Abgastests auf Prüfstand und Straße die CO2-Emissionen ermitteln lassen - sie aber bislang nicht veröffentlicht. Dabei gilt der Kohlendioxid-Ausstoß im Straßenverkehr als ein wesentlicher Faktor beim Klimawandel. Der CO2-Ausstoß lässt zudem auf den realen Spritverbrauch schließen. Je mehr ein Auto von dem Treibhausgas in die Luft bläst, desto mehr verbraucht es in der Regel auch.

In dem Prüfbericht, den Verkehrsminister Dobrindt vor über einer Woche vorgestellt hat, werden CO2-Werte nur an einer Stelle erwähnt. Im Testbericht zu zwei Ford S-Max-Modellen heißt es, man habe die hohe Motorbelastung beim Straßentest an den "gemessenen CO2-Werten" ablesen können - welche Werte genau gemessen wurden, steht allerdings nicht im Bericht. Auch für die anderen 52 getesteten Modelle fehlen konkrete Angaben. Warum der Bericht diese Informationen auslässt, wollte das Ministerium auf mehrfache Anfrage von HR Info nicht sagen.

"Auffälligkeiten finden und abstellen"

"Ich habe den Anspruch, Auffälligkeiten zu finden und abzustellen", sagte nun der Verkehrsminister, der wegen der Aufarbeitung des Diesel-Skandals von Umweltverbänden und der Opposition scharf kritisiert wird. Nach Bekanntwerden der Abgasmanipulationen bei VW hatte Dobrindt auch Autos anderer Hersteller überprüfen lassen. Dabei wurden teilweise deutliche Überschreitungen der Grenzwerte bei Stickoxiden gemessen.

Danach hatten sich neben der VW-Nutzfahrzeugtochter auch Mercedes, Opel, Audi und Porsche freiwillig verpflichtet, 630.000 Autos zurückzurufen. Das sei keine Lappalie, betonte Dobrindt. "Die juristische Situation ist eindeutig. Die europäische Umweltverordnung untersagt das Abschalten der Abgasreinigung, erlaubt aber Ausnahmen zum Motorschutz. Darauf berufen sich die Hersteller."

Bei den Fahrzeugen, bei denen es Zweifel daran gebe, dass es um den Motorschutz gehe, gebe es den Rückruf. "Es gibt da eine Gesetzeslücke, die will ich schließen", sagte Dobrindt dem Blatt.

Quelle: ntv.de, jgu/dpa

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