Wirtschaft

Umstrittene Premiere auf dem Neckar EnBW will Atommüll per Schiff entsorgen

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2012 wurden bereits Dampferzeuger aus dem Akw Obrigheim über den Neckar abtransportiert.

(Foto: picture alliance / dpa)

Nicht Lkw, nicht Schiene sondern Binnenschiff: Erstmals soll in Deutschland ein Atommülltransport übers Wasser stattfinden. Hinter der Premiere steckt der Energieversorger EnBW, der allerdings Gegenwind bekommt.

Hochradioaktiver Atommüll aus einem abgeschalteten Atomkraftwerk soll erstmals innerhalb Deutschlands auf dem Wasserweg transportiert werden. 15 Castoren aus dem vom Netz genommenen Kernkraftwerk Obrigheim in Baden-Württemberg sollen auf dem Neckar rund 50 Kilometer zum Zwischenlager in Neckarwestheim befördert werden, wie der Energieversorger EnBW mitteilte.

Die Behälter mit insgesamt 342 verbrauchten Brennelementen kommen dabei auf ein antriebsloses Schiff, das von einem anderen Boot geschoben wird. Der Chef der EnBW-Kernkraftsparte, Jörg Michels, hofft, dass die Genehmigungen des Bundesamtes für Strahlenschutz für Transport und Zwischenlagerung gegen Jahresende vorliegen. Hauptgrund für die Wahl des Wasserwegs sei es, negative Auswirkungen auf den öffentlichen Verkehr zu vermeiden.

Die Gemeinde Neckarwestheim will die geplante Zwischenlagerung auf ihrem Gebiet verhindern. "Es gab Zusagen, daran hat sich die Politik zu halten", sagte Bürgermeister Jochen Winkler. Demnach sollte in Neckarwestheim nur Energie produziert und der Atommüll anderswo gelagert werden. Dennoch habe EnBW 2006 ein atomares Zwischenlager in der 3800-Einwohner-Kommune errichtet.

Quelle: ntv.de, shu/dpa

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