Wirtschaft

Razzia bei Airline Ermittler werden bei Ryanair vorstellig

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Verdacht auf Steuerhinterziehung und Sozialversicherungsbetrug: Die Koblenzer Staatsanwaltschaft durchsucht Ryanair-Geschäftsräume und die Wohnungen mehrerer Piloten. Dabei geht es auch um Scheinselbstständigkeit.

Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat mit Beamten des Hauptzollamts Geschäftsräume der Fluggesellschaft Ryanair und die Wohnräume mehrerer Ryanair-Piloten durchsucht. Den Razzien liegt ein Ermittlungsverfahren gegen die Verantwortlichen zweier britischer Personaldienstleister zugrunde, die Piloten an Ryanair vermitteln, wie ein Oberstaatsanwalt auf Anfrage bestätigte.

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Sie sollen den Flugkapitänen Arbeitsentgelt vorenthalten und Steuern hinterzogen haben. Gegen mehrere Piloten werde wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung und Betrug zum Nachteil der Sozialversicherungsträger ermittelt.

"Es konnten umfangreiche Unterlagen sichergestellt werden, die zur Zeit ausgewertet werden", teilte der Oberstaatsanwalt mit. Die "Zeit" hatte zuerst über die Durchsuchungen berichtet, die an den Flughäfen Frankfurt-Hahn, Karlsruhe-Baden-Baden, Köln-Bonn, Düsseldorf-Weeze, Bremen und Berlin-Schönefeld stattfanden.

Nach Angaben des Blattes geht es dabei auch um Scheinselbstständigkeit: Bei Ryanair über die Personaldienstleister beschäftigte Piloten seien formal selbstständig, müssten ihre gesamten Sozialversicherungsbeiträge selbst bezahlen, hätten keinen Anspruch auf Krankengeld, und würden oft nur nach geflogenen Stunden entlohnt. Laut "Zeit" gibt es mindestens 1600 solcher Arbeitsverhältnisse.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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