Kampf gegen "Doppeldefizit" trägt Früchte Fitch stuft Griechenland herauf
14.05.2013, 21:10 Uhr
Da staunt die Eule: Fitsch stuft Griechenlands Bonität herauf.
(Foto: picture alliance / dpa)
Haushaltsdefizit, Leistungsbilanzminus: Griechenlands Regierung kämpft an mehreren Fronten gegen die Schuldenkrise. Und das offenbar erfolgreich, denn die Ratingagentur Fitch reagiert positiv. Die Kreditwürdigkeit wird nicht wie bisher gesenkt - ganz im Gegenteil.
Aufatmen in Athen: Die Ratingagentur Fitch hat die Bonitätsnote für Griechenland um eine Stufe erhöht. Es gebe klare Fortschritte bei der Neuausrichtung der Wirtschaft, stellten die Kreditwächter fest. "Die Maßnahmen zur Beseitigung des Doppeldefizits im Haushalt und in der Leistungsbilanz sowie die interne Abwertung beginnen zu greifen." Mit einer internen Abwertung ist die Senkung der Lohn- und Güterpreise gegenüber dem Ausland gemeint. Die Bonitätsnote lautet nun "B-" und der Ausblick für diese Bewertung wurde als stabil bezeichnet.
Der Preis für die interne Abwertung sei hoch gewesen, räumte Fitch ein. Die Produktion sei eingebrochen und die Arbeitslosigkeit gestiegen, die Aussichten für einen Wirtschaftsaufschwung immer noch unsicher. Gleichwohl hätten die Entspannung bei der Schuldenlast und die Erleichterung bei den Sparzielen das Geschäftsklima auf ein Dreijahreshoch gehievt. Das Risiko eines Euroaustritts habe abgenommen.
Das Anpassungsprogramm sei in der Spur und es gebe erste Zeichen für politische und soziale Stabilität, führte Fitch aus. Die gegenwärtige Regierung habe ein viel größeres Bekenntnis zu dem Programm gezeigt als ihre Vorgänger. Dennoch stehe die wirtschaftliche Erholung immer noch auf sehr wackligen Beinen, während der Widerstand der griechischen Bürger gegen die Reformen anhalte, was die Risiken unterstreiche, dass die Umsetzung aus dem Gleis geraten könnte.
Zuvor hatte Griechenland das Rating "CCC", was nur zwei Stufen über dem Zahlungsausfall rangierte. Griechenland wurde von den europäischen Partnerländern mit zwei finanziellen Hilfspaketen über 165 Mrd. Euro vor der Pleite bewahrt.
Quelle: ntv.de, DJ