Ermittlungen wegen Dieselabgasen Frankreich nimmt Fiat ins Visier
22.03.2017, 00:36 Uhr
Fiat weist die Manipulations-Vorwürfe zurück.
(Foto: picture alliance / Uli Deck/dpa)
Hat auch Fiat Chrysler bei Abgaswerten manipuliert? Die EU stellte ihre Ermittlungen gegen den Autobauer vor kurzem ein. Doch nun prüft die Staatsanwaltschaft in Paris Insidern zufolge die Betrugs-Vorwürfe.
Die französische Justiz prüft im Zusammenhang mit Abgaswerten bei Fahrzeugen des Autobauers Fiat den Verdacht einer schweren Täuschung. Die Pariser Staatsanwaltschaft leitete Ermittlungen ein, die nun Ermittlungsrichtern anvertraut werden sollen, wie aus Justizkreisen bestätigt wurde. Die französische Antibetrugsbehörde hatte Anfang Februar die Justiz eingeschaltet und Informationen zu Fahrzeugen von Fiat Chrysler (FCA) übergeben.
Fiat Chrysler kämpft auch in Deutschland und den USA mit Abgas-Vorwürfen. Deutsche Kontrolleure hatten vermutet, dass bei Fiat wie bei VW eine unzulässige Software zum Fälschen von Abgaswerten eingesetzt worden sein könnte. Der Autobauer verneint das. Die EU hatte vor kurzem ihre Ermittlung in dem Fall eingestellt: Deutschland und Italien hätten sich darauf verständigt, dass der italienische Autobauer den Ausstoß an Stickoxiden (NOx) senken müsse.
Fiat bestreitet Betrug
Ein Fiat-Sprecher sagte, die Diesel-Fahrzeuge des Konzerns erfüllten die Abgasvorschriften vollständig. Das italienische Verkehrsministerium habe dies bestätigt. Fiat werde weiter mit den Behörden zusammenarbeiten und sei zuversichtlich, dass die Angelegenheit geklärt werde.
Die Untersuchungen der Pariser Wettbewerbs- und Antibetrugsbehörde DGCCRF waren nach dem Skandal um manipulierte Abgaswerte bei Volkswagen ins Rollen gekommen. Sie nahm Stickoxid-Emissionen bei Fahrzeugen von etwa einem Dutzend Hersteller ins Visier, um mögliche Verbrauchertäuschungen aufzuspüren.
Zu VW und Renault schalteten die Wettbewerbshüter im vergangenen Jahr die Justiz ein, die jeweils Ermittlungen aufnahm. Auch zum französischen Hersteller PSA übermittelte die Behörde ihre Erkenntnisse, dazu ist aber noch keine Entscheidung der Staatsanwaltschaft bekannt. Im Fall des deutschen Autoherstellers Opel hatte die Behörde am vergangenen Montag mitgeteilt, keine Hinweise auf Verbrauchertäuschung entdeckt zu haben.
Quelle: ntv.de, hul/dpa/rts