Bedenken gegen chinesische Firma Großbritannien genehmigt AKW-Neubau
15.09.2016, 11:56 Uhr
Vorbereitende Bauarbeiten für den Bau des neuen Kraftwerks haben bereits begonnen.
(Foto: REUTERS)
Zum ersten Mal seit der Katastrophe von Fukushima genehmigt ein EU-Land einen Reaktorneubau. Das 21-Milliarden-Euro-Projekt ist allerdings nicht nur wegen Sicherheitsbedenken umstritten.
Großbritannien hat grünes Licht für den ersten Atomkraftwerks-Bau in der Europäischen Union seit der Katastrophe von Fukushima gegeben. Nach monatelangem Gezerre genehmigte die Londoner Regierung das umgerechnet gut 21 Milliarden Euro teure Projekt Hinkley Point, das der französische Versorger EDF zusammen mit dem chinesischen Staatskonzern China General Nuclear Power im Südwesten Großbritanniens realisieren will.
Premierministerin Theresa May hatte Hinkley Point im Juli in letzter Minute gestoppt und Bedenken gegen die chinesische Beteiligung angeführt. Für die Genehmigung gibt es nun mehrere Bedingungen. So soll EDF seine Kontrollbeteiligung an dem Kraftwerk vor der Fertigstellung nicht ohne Zustimmung der Regierung verkaufen können. Auch nach Aufnahme des Betriebs soll Großbritannien im Falle eines Verkaufs des EDF-Anteils an der Anlage eingreifen können. EDF begrüßte die Entscheidung der britischen Regierung für Hinkley Point.
Ein Berater des französischen Präsidenten Francois Hollande sagte, die britische Regierungschefin May habe Hollande persönlich am Telefon ihre Unterstützung zugesichert. Das Vorgehen der ehemaligen Innenministerin hatte Zweifel an ihrer Investitionspolitik vor allem gegenüber der Volksrepublik ausgelöst. Der chinesische Atomkonzern zeigte sich erfreut über die Genehmigung aus London. Aus der Volksrepublik fließen acht Milliarden Dollar in das Projekt.
Quelle: ntv.de, mbo/rts/dpa