Wirtschaft

Optimismus dank Zinswende HSBC verdoppelt Ergebnis

HSBC verdiente vor Steuern fast 19 Milliarden Dollar.

HSBC verdiente vor Steuern fast 19 Milliarden Dollar.

(Foto: REUTERS)

Weniger Kreditausfälle als erwartet haben bei der Großbank HSBC für ein glänzendes Ergebnis gesorgt. Die erwartete Rückkehr der Zinsen soll sich künftig noch stärker in den Erträgen widerspiegeln. Zudem stecken die Briten eine weitere Milliarde in den Kurspflege.

Die britische Großbank HSBC trotzt der Corona-Krise und blickt zuversichtlich in das neue Jahr. Weniger Corona-bedingte Kreditausfälle als befürchtet sorgten dafür, dass sich das Vorsteuerergebnis 2021 auf 18,9 Milliarden Dollar mehr als verdoppelte, wie HSBC mitteilte. "Wir gehen mit Rückenwind in das Jahr 2022 und sind zuversichtlich, unsere Strategie weiterhin umsetzen zu können", sagte Vorstandschef Noel Quinn.

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Er geht nun davon aus, dass die traditionell stark auf Asien ausgerichtete Bank ihr Ziel einer zweistelligen Eigenkapitalrendite bereits 2023 und damit ein Jahr früher als anvisiert erreichen wird, sollten die Zinsen wie erwartet weltweit steigen.

HSBC löste im zweiten Corona-Jahr Rückstellungen von 900 Millionen Dollar auf, da die befürchtete Welle an Kreditausfällen ausgeblieben war. 2020 hatten noch Belastungen in Höhe von 8,8 Milliarden Dollar in den Büchern gestanden. Doch den strikten Anti-Corona-Kurs in China und anderen asiatischen Ländern bekam auch HSBC zu spüren. Die Erträge sanken 2021 um zwei Prozent auf 49,6 Milliarden Dollar. Grund hierfür waren niedrigere Einnahmen im Wertpapiergeschäfts nach einem ungewöhnlich starken 2020 und die weltweit niedrigen Zinsen. Zudem wappnete sich HSBC für erwartete Kreditausfälle im kriselnden Gewerbeimmobilien-Sektor in China und stellte dafür im vierten Quartal 500 Millionen Dollar zurück.

HSBC-Chef Quinn hat das Institut noch stärker auf Asien ausgerichtet. So hat er Milliarden in das lukrative Vermögensverwaltungsgeschäft gesteckt und mehr Manager in die Region entsandt. 2021 steuerten die Geschäfte in Asien 65 Prozent zum Ergebnis bei. Wichtigste Markt ist dabei Hongkong, wo die Regierung angesichts überfüllter Krankenhäuser seine Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie verschärft.

Die schwächelnden Börsen und die Schließung von Filialen in Hongkong belasteten das Vermögensverwaltungsgeschäft, sagte Finanzchef Ewen Stevenson. Doch glaube die Bank an eine Erholung im Jahresverlauf. HSBC-Chef Quinn zeigte sich zuversichtlich, dass infolge der sich abzeichnenden globalen Zinswende die Erträge wieder steigen werden. "Nachdem wir die Auswirkung der niedrigen Zinsen für einige Zeit absorbiert haben, glauben wird, dass wir über den Berg sind bei den Erträgen", sagte er.

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Quinn kündigte zudem einen weiteren Aktienrückkauf an. Nach Abschluss eines bestehenden Programms im Volumen von zwei Milliarden Dollar würden Papiere im Wert von bis zu einer Milliarde Dollar zurückerworben.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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